Huawei und andere chinesische Firmen stehen in zahlreichen westlichen Staaten unter verschärfter Beobachtung. In Deutschland sollen die Bauteile von Huawei komplett aus dem 5G-Netz verschwinden.

Einige europäische Staaten haben den Einsatz solcher Komponenten ebenfalls eingeschränkt. Nachfolgend eine Übersicht:

Deutschland

Die Bundesregierung will Insidern zufolge bis 2029 sämtliche Mobilfunk-Bauteile von Huawei und ZTE aus dem 5G-Mobilfunknetz verbannen. Das sogenannte Kernnetz darf bis 2026 keine Bauteile der als kritisch erachteten Hersteller mehr enthalten. Ab 2029 sollen auch die Netzmanagement-Systeme ohne Produkte der chinesischen Firmen auskommen. Laut Bundesinnenministerium wird die Prüfung zu kritischen Komponenten in 5G-Netzen in Kürze abgeschlossen.

Portugal

Im Juli 2024 schloss Nokia einen Vertrag mit MEO, einem der führenden Mobilfunker Portugals, zum Austausch bestehender 2G-, 4G- und 5G-Infrastruktur. Diese kam bisher ausschliesslich von Huawei. Im Herbst 2023 hatte die portugiesische Telekom-Aufsicht angekündigt, gemeinsam mit den Netzbetreibern einen Beschluss ausarbeiten zu wollen, der den Einsatz von Huawei-Bauteilen in 5G-Netzen faktisch verbieten würde.

Grossbritannien

In Grossbritannien sind Mobilfunk-Bauteile von Huawei und anderen umstrittenen Anbietern seit Ende 2023 in den dortigen Netzen verboten. Der Beschluss wurde 2020 gefasst.

Frankreich

Das Land gewährt keine Genehmigungen für den Einbau neuer chinesischer 5G-Komponenten mehr. Damit verschwinden diese mit dem Ablauf ihrer jeweiligen Lebenszeit aus den französischen Netzen.

Italien

In Italien gibt es bislang zwar kein formelles Verbot. Allerdings verhinderte die Regierung 2020 einen Liefervertrag zwischen Huawei und dem Telekom-Anbieter Fastweb.

Schweden

Das skandinavische Land verbietet den Einsatz von Huawei- und ZTE-Produkten seit 2020. Im Sommer 2023 bestätigte ein Berufungsgericht die Entscheidung. Bis 2025 sollen keine chinesischen Bauteile mehr in Schwedens 5G-Netzen vorkommen.

Schweiz

Der Schweizer Nationalrat hat sich 2023 dafür ausgesprochen, bestimmte Anbieter von kritischen Infrastrukturen wie dem 5G-Netz auszuschliessen. Als Beispiel wurde Huawei genannt. Der Bundesrat sprach sich gegen den Vorschlag aus.

Dänemark

2021 nickten die Parlamentarier in Kopenhagen ein Gesetz ab, das die Prüfung ausländischer Investitionen erlaubt, wenn sie die nationale Sicherheit berühren. Zuvor hatte sich Huawei um den Bau des dänischen 5G-Netzes beworben.

Estland

Das Parlament verabschiedete 2021 ein Gesetz, dass den Kauf chinesischer Bauteile durch estnische Telekom-Firmen faktisch verbietet.

Lettland

Lettland schloss 2020 ein 5G-Sicherheitsabkommen mit den USA. Damit soll der Einfluss chinesischer Firmen in dem Land eingedämmt werden.

Litauen

Seit 2021 dürfen litauische Firmen nur staatlich freigegebene 5G-Komponenten verbauen.

Rumänien

Mit Unterstützung der USA erliess das Land 2021 ein Gesetz, das chinesische Firmen faktisch vom Aufbau des rumänischen 5G-Netzes ausschliesst. 

(Reuters)