Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg am Mittwoch im Gegenzug zum fallenden Kurs auf 4,111 Prozent nach 3,990 Prozent am Freitag. Damit lag sie auf dem höchsten Niveau seit Ende Februar. Auch die Renditen 30-jähriger US-Anleihen  legten um fast 60 Basispunkte innerhalb von drei Tagen zu - dabei handelt es sich um den stärksten Anstieg seit 1981.

Hedgefonds verkaufen derzeit verstärkt US-Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten. Der Grund: Viele dieser Fonds hatten mit geliehenem Geld auf minimale Preisunterschiede zwischen Anleihen und den dazugehörigen Terminkontrakten spekuliert – ein beliebter, aber riskanter Strategieansatz, der «Basis-Trade» genannt wird.

Als Reaktion auf die starken Kursschwankungen verlangen Kreditgeber nun zusätzliche Sicherheiten – sogenannte Nachschussforderungen. Wer diese Sicherheiten nicht schnell genug bereitstellen kann, ist gezwungen zu verkaufen, um Schulden zu begleichen. Genau das passiert jetzt. «Das hat inzwischen nichts mehr mit Fundamentaldaten zu tun – es geht jetzt um Liquidität», brachte es Jack Chambers, Chefstratege bei der Australia and New Zealand Banking Group, auf den Punkt.

«Der Ausverkauf könnte aber auch ein Hinweis sein, dass US-Treasuries nicht mehr als sicherer Hafen im globalen Rentenmarkt gelten», sagte Ben Wiltshire, Stratege beim Finanzdienstleister Citigroup. Im Vergleich rentierten zehnjährige Bundesanleihen am Mittwoch mit 2,639 Prozent - nur leicht über dem Niveau vom Vortag. Auch die Renditen der Staatsanleihen in Japan und Australien blieben weitgehend stabil.

(Reuters)