Die Schweizer Börse hat im Januar den besten Jahresstart seit 25 Jahren hingelegt. Der Swiss Market Index (SMI) hat im Februar nahtlos an diese gute Performance angeknüpft und am Montag Intraday ein neues Rekordhoch von 13'016 Punkten erreicht.
Kursentwicklung der SMI-Titel seit dem 1. Januar 2025.
Keine Überbewertung trotz Kursanstieg
Trotz des jüngsten Kursanstiegs ist der SMI im langfristigen Vergleich nicht überbewertet. Die Dividendenrendite für 2025 beträgt gemäss Bloomberg-Daten 3,2 Prozent, die durchschnittliche Eigenkapitalrendite, der sogenannte Return on Equity (ROE), liegt bei 17,2 Prozent und das Kurs-/Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2025 steht bei 19 Prozent. Das ist leicht höher als der achtjährige Durchschnitt von 18,8 Prozent. Das zukünftige KGV für 2026 steht bei 16.
Die Rally ist allerdings nicht überzeugenden Unternehmensresultaten geschuldet, erklärt Roman Przibylla, Leiter Investitionen bei Maverix Securities auf Anfrage von cash.ch. «Die Nachfrage nach Schweizer Werten und vor allem nach Dividendentiteln ist wieder zurückgekommen. Schweizer Valoren werden sowohl von inländischen wie ausländischen Investoren gesucht. Das hat einfach damit zu tun, dass Amerika extrem gut gelaufen ist im letzten Jahr und die europäischen Aktienmärkte im Vergleich unterbewertet sind.»
Überrascht zeigt sich der Maverix-Experte bei den Unternehmenszahlen von Richemont, welche die Erwartungen eindeutig übertrafen. Vor allem, wenn man berücksichtigt, wie schwierig der Luxusgütermarkt im abgelaufenen Jahr war. Das hatte Przibylla wie auch die anderen Marktteilnehmer so nicht auf dem Zettel. Nicht zu unrecht steht deshalb Richemont an der Spitze der diesjährigen Gewinner im SMI mit plus 29 Prozent.
Mit Logitech, der Nummer zwei bei der Performance, fielen die Zahlen ebenfalls überzeugend aus. Allerdings waren die Erwartungen im Vorfeld der Zahlenpublikation tief. Bezüglich des zukünftigen Wachstumspotenzials beim Technologiekonzern zeigt sich Przibylla eher zurückhaltend. Bei Roche und Partners Group prognostiziert er auf der anderen Seite ein Rausbewegen aus dem jüngsten Seitwärtsband bei den Kursen. Da liegt mehr drin, so seine Konklusion.
Weiteres Potenzial bis Jahresende
Zwar dürfte der Schweizer Aktienmarkt in den nächsten Wochen etwas Gas vom Pedal nehmen. Aber grundsätzlich sieht der Maverix-Expert bis Jahresende den hiesigen Leitzindex weitere 6 bis 8 Prozent höher. Der SPI könne um weitere 5 Prozent zulegen und rund 18'00 Punkte erreichen. «Wenn da jetzt nicht irgendwo ein exogener Schock kommt, dann haben die Schweizer Aktienmärkte definitiv Potenzial», so Przibylla.
Während in der Gewinnerliste im Januar wie auch im bisherigen Verlauf des Monats Februar Richemont und Logitech weiterhin die zwei Spitzenplätze belegen, hat sich am unteren Ende der Tabelle eine Verschiebung ergeben. Lagen Kühne+Nagel Ende Januar noch im Minus, haben diese beiden Titel sich nun leicht ins Plus zurück gekämpft. Auf der anderen Seite sind Swisscom und Sonova ins Minus gerutscht.