Die Aktien des Generikaherstellers Sandoz verlieren 1,2 Prozent auf 34,8 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) um 0,3 Prozent gefallen ist. Seit Jahresbeginn zählt die Aktie mit einem Kursplus von 30 Prozent zu den Gewinnern an der Schweizer Börse.

Kursentwicklung der Sandoz-Aktien.

Die Royal Bank of Canada senkt das Rating für Sandoz von «Outperform» auf «Sector Perform», erhöht jedoch das Kursziel von 34 auf 40 Franken, was ein Aufwärtspotenzial von 15 Prozent und ein neues Rekordhoch impliziert. 

Laut dem zuständigen Analysten hat Sandoz im ersten Halbjahr dank des gut laufenden Biosimilars-Geschäfts stark zugelegt. Mittel- bis langfristig könnte das Wachstum durch Neulancierungen weiter angetrieben werden. Kurzfristig sei es jedoch schwierig, das EBITDA-Margenziel von rund 20 Prozent im zweiten Halbjahr zu erreichen. Angesichts des Kursplus von 50 Prozent im ersten Jahr als eigenständiges Unternehmen hält der Analyst eine Verschnaufpause für angebracht.

Bereits eine Woche zuvor hatte Berenberg die Aktien von «Buy» auf «Hold» herabgestuft. Die Analystin begründete die Rückstufung damit, dass die Kursentwicklung die erfolgreiche Arbeit von Sandoz bei der Übernahme von Marktanteilen von AbbVie's Humira sowie die erste Einführungswelle von Tyruko und Pyzchiva in Europa widerspiegle. Nach dem Strategie-Update von Anfang September seien keine wesentlichen Aktualisierungen der Pipeline angekündigt worden, was eine Anpassung der Schätzungen erschwere.

Grundstimmung positiv

Trotz der Rückstufungen sind die meisten Analysten weiterhin optimistisch für die Aktie. Laut Bloomberg empfehlen 16 Analysten den Kauf, während fünf ein Halten empfehlen. Das durchschnittliche Kursziel impliziert ein Aufwärtspotenzial von 14 Prozent. 

Sandoz, eine ehemalige Tochtergesellschaft von Novartis, wurde im Oktober 2023 als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Für künftiges Wachstum setzt das Unternehmen vor allem auf Biosimilars. In den ersten sechs Monaten 2024 stieg der Umsatz um sechs Prozent auf fünf Milliarden Dollar. Das Generika-Geschäft blieb mit 3,7 Milliarden Dollar stabil, während die kleinere Biosimilar-Sparte um 28 Prozent auf 1,3 Milliarden zulegte. Dieses Wachstum ist auf die erfolgreiche Markteinführung des Biosimilars Hyrimoz und die Übernahme von Cimerli zurückzuführen.

Klar: Die Bewertung ist mit einem vorwärtsgerichteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 relativ hoch - Teva Pharmaceutical hat eines von 7. Doch bei Sandoz besteht auch die Erwartung, dass der Umsatz 2025 um 6,5 Prozent wachsen und die adjustierte EBITDA-Marge bei 21,3 Prozent liegen wird. Schwächephasen bieten daher wohl auch Chancen für Zukäufe.

ManuelBoeck
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