Die Originalmedikamente mit abgelaufenen Patenten kosteten in den Vergleichsländern im Durchschnitt nur 62 Prozent des Schweizer Preises, wie Preisüberwacher Stefan Meierhaus in seinem Newsletter vom Dienstag mitteilte.
Das jeweils günstigste Generikum war im Ausland für 39 Prozent des Schweizer Preises erhältlich, also 61 Prozent günstiger. Selbst im teuersten Vergleichsland Spanien kostete das günstigste Generikum 27 Prozent weniger. Im Vereinigten Königreich bezahlte man im Schnitt lediglich 16 Prozent des Schweizer Preises.
Meierhans schliesst aus seinem diesjährigen Preisvergleich und «den deutlich überhöhten Preisen» auf ein immer noch beträchtliches Einsparpotenzial im Gesundheitswesen. Die Resultate seien ähnlich wie jene seiner Preisvergleiche in früheren Jahren und zuletzt 2021.
Gleichzeitig zeige sich, dass die bisherigen Massnahmen nicht ausreichen würden. Er fordert deshalb einen neuen Preisbildungsmechanismus auf der Basis eines Auslandpreisvergleichs speziell für Generika und Biosimilars.
Hinzu kommt eine verpflichtende Generikaabgabe, die Generikaförderung mittels abzubauender Zulassungshürden sowie die Verschreibung von Wirkstoffen. Auch möchte Meierhans das Territorialprinzip abschaffen. Das würde bedeuten, dass die Grundversicherung im Ausland auf Rezept bezogene Medikamente bezahlt, wenn diese dort günstiger sind.
(AWP)