Die spanische Olivenölproduktion wird in dieser Saison voraussichtlich um fast die Hälfte ansteigen und damit die Angebotsknappheit lindern, die nach zwei schlechten Ernten die Preise in die Höhe getrieben hat. Laut Prognosen des spanischen Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung wird die Produktion des weltweit grössten Erzeugers voraussichtlich rund 1,26 Millionen Tonnen erreichen. Das entspricht einer Steigerung von 48 Prozent gegenüber 2023 und würde Spanien wieder in die Nähe des langfristigen Erntedurchschnitts bringen.
Zwei Jahre schlechter Ernten im gesamten Mittelmeerraum haben das Olivenöl in «flüssiges Gold» verwandelt und die Preise auf Rekordniveaus steigen lassen. Nach einer bereits rückläufigen Ernte im Jahr 2022 konnte auch im nachfolgenden Jahr aufgrund extremer Dürre und Hitze im Mittelmeerraum nur die Hälfte des normalen Ernteertrags erzielt werden.
Wie cash.ch im Februar dieses Jahres hier berichtete, stiegen die Grosshandelspreise deshalb damals auf über 9’500 Euro pro Tonne Olivenöl an. Gemäss Daten der Rohstoffbörse in Mailand vervierfachte sich damit der Preis von nativem Olivenöl extra mit Lieferung in Italien in nur drei Jahren.
Anzeichen für eine bessere Ernte haben nun dazu geführt, dass der Preis um mehr als ein Fünftel von den Höchstständen gefallen ist. Konsumenten dürften hingegen erst mit einiger Verzögerung von den niedrigeren Preisen profitieren. Lieferverträge werden in der Regel Monate im Voraus ausgehandelt.
Die spanische Regierung weist jedoch darauf hin, dass die Wetterbedingungen in den kommenden Wochen sich auch auf die Produktion auswirken könnten - denn die Ernte hat gerade erst begonnen.
(Bloomberg/cash)
2 Kommentare
Inzwischen hat sich ja Rapsöl als genauso gesunde Olivenöl-Alternative heraus gestellt. Besonders auch, wenn es um die "heisse" Küche geht.
Grundsätzlich sollte man beide Öle in der Küche haben. Womöglich ist Olivenöl wegen dem Geschmack etwas im Vorteil, wenn es um Salate etc. geht.
Speiseöle fangen bei 160°C an sich zu zersetzen. Einige Aromen sind noch wesentlich leichtflüchtiger. Sprich, ein Teil der Bestandteile des Speiseöls verdampft beim Braten, andere werden chemisch aufgebrochen. Damit dürfte es abseits eines starken Glaubens durchaus Sinn machen preiswerteres Rapsöl zum braten einzusetzen.