Im Schnitt erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 62,43 Milliarden Franken und einen Kern-Betriebsgewinn von 22,845 Milliarden Franken.

Beim Pharmakonzern stand lange Zeit die Umsatzerosion durch Nachahmerprodukte immer wieder im Mittelpunkt. Auch dieses Mal werden Investoren und Analysten schauen, wie stark die altgedienten Mittel Mabthera, Herceptin und Avastin unter den Patentverlusten gelitten haben. Die stärksten Einbruchraten dürften aber mittlerweile mehr oder weniger hinter dem Konzern liegen.

Entsprechend wird das Hauptinteresse denn auch den neueren Mitteln gelten, mit denen Roche die Umsatzerosion bislang mehr als ausgleichen konnte. Dazu zählen etwa das Mittel Ocrevus zur Behandlung von Multipler Sklerose oder auch das Blutermittel Hemlibra oder das Immuntherapeutikum Tecentriq. Wie es etwa bei der UBS heisst, war ihre Performance im dritten Quartal eher uneinheitlich.

Darüber hinaus werden die Marktteilnehmer einerseits gespannt auf den Geschäftsverlauf der Diagnostics-Sparte schauen. Die hoch ansteckende Omikron- Variante etwa dürfte die Nachfrage nach Corona-Tests hoch gehalten haben. Am gespanntesten aber werden Investoren auf die Aussagen zu einigen wichtigen Pipeline-Kandidaten warten. Immerhin stehen im Laufe des Jahres Daten zum Alzheimer-Kandidaten Gantenerumab an. Doch auch der neuartige Krebs- Kandidat Tiragolumab versetzt die Analysten schon jetzt in Lauerstellung, da sie ihm im besten Fall einen Blockbuster-Status zutrauen.

Genussscheine mit eher schlechtem Start 2022

Mit der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal 2021 hatte der Pharmakonzern die Coronakrise endgültig hinter sich gelassen und den Ausblick erhöht. Für das gesamte Geschäftsjahr strebt Roche zu konstanten Wechselkursen ein Verkaufswachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Das Wachstum des Kerngewinns je Titel soll dabei weitgehend dem Verkaufswachstum entsprechen. Ausserdem bleibt die Gruppe bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

Zusammen mit Konkurrent Novartis hat Roche kurz nach den Drittquartalszahlen für einen Paukenschlag gesorgt. Beide Konzerne hatten angekündigt, dass Roche das Aktienpaket von Novartis zurückkaufen werde. Rund 19 Milliarden Franken hat sich Roche den Anteil von rund einem Drittel kosten lassen. Für Roche ist damit ein latenter Unsicherheitsfaktor beseitigt. Zugekauft hat Roche ansonsten noch den langjährigen Partner TIB Molbiol. Dieser hat beispielsweise Testmöglichkeiten für Omikron-Variante entwickelt.

Nachdem die Roche-Bons 2021 sogar noch etwas stärker als der Leitindex SMI zugelegt hatten, macht der bislang turbulente Jahresauftakt den Papieren ebenfalls zu schaffen. Mit einem Minus von derzeit etwa 5 Prozent weisen die Papiere einen ähnlich grossen Kursverlust wie der SMI auf.

(AWP)