Die Entwicklung einer von Investoren aufmerksam beobachteten Adipositas-Tablette wird eingestellt. Der Medikamentenkandidat namens Danuglipron sei mit einer möglicherweise medikamentenbedingten Leberschädigung bei einem Patienten in einer klinischen Studie in Verbindung gebracht worden, hiess es am Montag in einer Mitteilung von Pfizer. Daher werde das Unternehmen das einmal täglich einzunehmende Mittel nicht in die letzte Testphase bringen und stattdessen in Behandlungen von Fettleibigkeit im Frühstadium investieren.

Für Pfizer ist der Misserfolg ein schwerer Rückschlag in seinen Bemühungen, mit den erfolgreichen Abnehmpräparaten von Novo Nordisk und Eli Lilly zu konkurrieren. Der US-Konzern hat den Wettbewerb auf dem Adipositas-Markt zu einem zentralen Bestandteil seines Comeback-Plans nach der Covid-Pandemie gemacht. Während die Nachfrage nach Coronavirus-Impfstoffen und -Therapien nachlässt, boomt das Geschäft mit Abnehmpräparaten - und soll Schätzungen zufolge bis Ende des Jahrzehnts voraussichtlich 130 Milliarden US-Dollar (gut 114 Mrd Euro) erreichen. Die Aktie verlor im vorbörslichen US-Handel mehr als drei Prozent.

Pfizer musste zuvor die Entwicklung einer zweimal täglich einzunehmenden Version von Danuglipron stoppen, nachdem Patienten aufgrund häufiger Übelkeit und Erbrechens eine Studie mit etwa 1.400 Teilnehmern im mittleren Studienstadium abgebrochen hatten. Monate zuvor hatte das Unternehmen ein anderes orales Adipositas-Medikament aufgegeben, das in einer klinischen Studie besorgniserregende Auswirkungen auf die Leber gezeigt hatte.

(AWP)