Für das laufende und das kommende Jahr werde die Prognose für das Wachstum der globalen Nachfrage um jeweils durchschnittlich 100.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag reduziert, wie aus dem am Montag in Wien veröffentlichten Monatsbericht des Ölkartells hervorgeht. Demnach erwarten die Opec-Experten sowohl für 2025 als auch für 2026 ein Wachstum der Nachfrage um täglich 1,3 Millionen Barrel.

Mit der reduzierten Prognose liegen die Erwartungen der Opec aber immer noch deutlich über den Schätzungen von anderen Experten. So hatte die US-Energiebehörde Energy Information Administration (EIA) ein Wachstum der Nachfrage im laufenden Jahr um 900.000 Barrel pro Tag prognostiziert und die US-Bank Goldman Sachs nur ein Wachstum um täglich 500.000 Barrel.

Für viele Experten überraschend hatten die im Ölverbund Opec+ zusammengeschlossenen Förderstaaten, darunter auch Russland, bereits im April mit einer schrittweisen Ausweitung der Fördermenge begonnen. Die Gruppe will die Produktion bis Ende Mai um durchschnittlich 411.000 Barrel pro Tag erhöhen. Die in der Opec+ organisierten Förderländer wollen damit eine seit 2023 geltende Beschränkung der Fördermenge auslaufen lassen.

Zuletzt haben sich die Ölpreise wieder stabilisiert, nachdem sie Anfang April wegen der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung stark unter Druck geraten waren. Zeitweise war der Preis für Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee unter 60 US-Dollar je Barrel gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit etwa vier Jahren. Zuletzt wurde Brent-Öl wieder etwas höher bei 65,58 Dollar gehandelt.

(AWP)