Der Umsatz werde mit 400 bis 440 (Vorjahr: 418) Millionen Euro nur auf Vorjahresniveau liegen statt nochmals deutlich zu steigen, räumte FlatexDegiro am Dienstag in Frankfurt ein. Das Gleiche gilt für das operative Ergebnis (Ebitda): die bereinigte Ebitda-Marge werde auf dem Vorjahresniveau von 42,4 Prozent stagnieren. Statt mit 95 bis 115 Millionen abgewickelten Transaktionen rechnet FlatexDegiro nur noch mit 75 bis 85 Millionen - weniger als 2021, als der Run von Privatanlegern auf in Sozialen Medien gehypte Aktien einen Rekord von 91 Millionen Transaktionen brachte.

Vorstandschef Frank Niehage sprach von einem herausfordernden Umfeld. "Die geopolitische und makroökonomische Gesamtlage hat dazu geführt, dass sich das Handelsverhalten von Privatanlegern wieder auf ein Niveau normalisiert hat, das wir aus Vor-Covid-Zeiten kennen." Flatexdegiro rechnet daher 2022 nur noch mit 600'000 bis 700'000 Neukunden; bisher war von bis zu 840'000 die Rede. Die Kundengewinnung koste allerdings auch weniger Geld. Der Nettogewinn werde deshalb deutlich über den 51,6 Millionen Euro aus dem Vorjahr liegen. Der Wert werde schon im ersten Halbjahr erreicht sein, prognostizierte der Vorstand.

Die Anleger nahmen FlatexDegiro die eingetrübten Aussichten übel: Die im Kleinwerteindey SDax notierte Aktie brach um fünf Prozent auf 9,85 Euro ein. Vor einem Jahr hatte sie noch dreimal so viel gekostet.

(Reuters)