Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete 73,47 US-Dollar. Das waren 44 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 44 Cent auf 69,44 Dollar.

Der Ölpreis stieg leicht an, nachdem ein Branchenbericht einen starken Rückgang der US-Rohölvorräte signalisiert hatte. Das private American Petroleum Institute berichtete, dass die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 4,6 Millionen Barrel gefallen seien. Die ist der stärkste Rückgang seit November. Am Nachmittag wird das US-Energieministerium seine Daten veröffentlichen.

Die Versuche einer schrittweisen Deeskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine tragen weiterhin kaum Früchte. Während die USA als Vermittler mitteilten, beide Kriegsparteien würden eine sichere zivile Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer garantieren, scherte Moskau mit einer Reihe von Bedingungen aus. Meldungen aus den Vereinigten Staaten und der Ukraine über eine Einigung hatten am Dienstag die Ölpreise noch zeitweise belastet. Russland ist ein wichtiges Ölförderland und Mitglied im Ölverbund Opec+.

Der Kreml teilte mit, eine solche Einigung könne erst nach Aufhebung vieler Sanktionen gegen Russland in Kraft treten. US-Präsident Donald Trump schloss danach nicht aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin bewusst auf Zeit spielt.

Rohölexperten erwarten aber keine grossen Auswirkungen durch eine Aufhebung der Sanktionen auf den Ölpreis. «Ein Szenario, in dem die Sanktionen aufgehoben werden, dürfte nicht zu einem signifikanten Anstieg des Ölangebots führen, da Russland in den letzten Jahren erfolgreich die Ölströme umgeleitet hat», sagte Warren Patterson, Leiter der Rohstoffstratege bei der Bank ING in Singapur.

(AWP)