Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete am Nachmittag 81,62 US-Dollar. Das waren 75 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 65 Cent auf 77,63 Dollar.

Am Donnerstag waren die Ölpreise im späten Handel deutlich gestiegen. Für Auftrieb sorgten überraschend starke Konjunkturdaten aus den USA. Die grösste Volkswirtschaft der Welt war im zweiten Quartal stärker als erwartet gewachsen. Der Preisanstieg war aber nur von kurzer Dauer. Zuvor hatte unter anderem die Sorge über eine weiter schwachen Wirtschaftsentwicklung in China die Ölpreise über mehrere Handelstage hinweg deutlich belastet. Auf Wochensicht ging es mit den Ölpreisen unter Strich leicht nach unten. Seit Montag ist Brent-Rohöl um etwa einen Dollar je Barrel billiger geworden.

Mittlerweile stehen die Ölpreise bereits die zweite Handelswoche in Folge unter Druck. Nach Einschätzung der Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank dürften auch in den kommenden Handelstagen Konjunkturdaten aus den grossen Absatzmärkten in China und den USA im Fokus der Anleger stehen.

Die Commerzbank-Expertin verwies darauf, dass der Preis für Brent-Öl nur noch bei knapp über 80 Dollar je Barrel notiert. Diese Marke spielt ihrer Einschätzung nach eine wichtige Rolle für den Ölverbund Opec+, in dem Opec-Staaten und andere wichtige Förderstaaten wie Russland zusammengeschlossen sind. «Bei diesem Preisniveau hatte das Kartell in der Vergangenheit Förderkürzungen zur Stabilisierung des Marktes beschlossen», sagte Lambrecht.

(AWP)