Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI verbilligten sich in der Spitze um jeweils gut dreieinhalb Prozent auf 70,72 beziehungsweise 67,16 Dollar je Fass. Saudi-Arabien, der weltgrösste Rohölexporteur, bereite sich darauf vor, sein inoffizielles Preisziel von 100 Dollar pro Barrel Rohöl aufzugeben und seine Produktion zu steigern, berichtete die «Financial Times» unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Zusätzlich belastet wurden die Preise auch durch die mögliche Rückkehr libyschen Öls auf den Markt. In einer Erklärung der Vereinten Nationen hiess es, Delegierte aus dem Osten und Westen des geteilten Libyens hätten sich auf Kriterien und Zeitpläne für die Ernennung eines Gouverneurs und eines Vorstands der Zentralbank des Landes geeinigt. Dieser Schritt könnte zur Lösung der Krise um die Kontrolle der Öleinnahmen beitragen, die zu drastischen Einbussen bei Libyens Ölproduktion und -exporten geführt hat. «Jede Wiederbelebung der libyschen Produktion würde einen Markt treffen, der bereits von Sorgen über eine schwache Nachfrage in den USA und China geplagt ist,» hiess es in einem Kommentar von ANZ.
(Reuters)