Der Einkaufsmanagerindex (PMI) sank auf 48,9 Zähler von 51,0 Punkten im August, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Montag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 50,5 Zähler erwartet. In ersten Reaktionen hiess es dazu:
Marc Schattenberg, Deutsche Bank Research:
«Die Einkaufsmanagerindizes für September sind erneut eine Enttäuschung, nicht einmal für eine Bodenbildung hat es gereicht. Der PMI für das Verarbeitende Gewerbe rutschte noch tiefer in den rezessiven Bereich von unter 50 Punkten. Auch die Dienstleistungen scheinen an Dynamik zu verlieren, deren PMI liegt mittlerweile auch nur noch knapp über der Expansionsschwelle. Unter dem Strich mehren sich die Signale, dass die deutsche Wirtschaft im Gesamtjahr wohl kaum mehr als stagnieren dürfte.»
Vincent Stamer, Commerzbank:
«Offenbar belasten die hohen Zinsen noch immer die Investitionstätigkeit, und der private Konsum nimmt allenfalls moderat zu. Zudem ist es fraglich, ob von den Exporten erneut ein deutliches Plus kommen wird. Der Aussenhandel hatte besonders im ersten Halbjahr die Konjunktur im Euroraum gestützt. Eine Eintrübung der Wirtschaftskraft gibt zudem den Tauben im EZB-Rat Aufwind. Während die Währungshüter die Inflation als so gut wie besiegt betrachten, dürfte sich die Aufmerksamkeit mehr und mehr auf die schwache Konjunktur verlagern. Wie erwarten für dieses Jahr eine weitere Zinssenkung durch die EZB um 25 Basispunkte.»
Thomas Gitzel, VP Bank:
«Die Eurozonen-Wirtschaft kommt nicht auf die Beine. Die wirtschaftlichen Aussichten trüben sich für die Wintermonate ein, ohne dass zuvor eine klare konjunkturelle Erholung erkennbar gewesen wäre. Vor allem das verarbeitende Gewerbe leidet. Die Lage in der Industrie scheint sich sogar noch zu verschärfen.»
(Reuters)