Die deutsche Inflationsrate ist im März etwas gesunken. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Im Januar und Februar waren die Verbraucherpreise um jeweils 2,3 Prozent gestiegen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 2,2 Prozent gerechnet. Sie sagten in ersten Reaktionen:

Michael Heise, Chefökonom HQ Trust:

«Es ist eine sehr willkommene Entlastung für die Verbraucher, dass die Preise für den Energieverbrauch, die in den Jahren von 2021 bis 2023 massiv gestiegen sind, auch am aktuellen Rand etwas zurückgehen. Das hilft, die Inflationsrate etwas zu dämpfen.»

Ralph Solveen, Ökonom Commerzbank:

«Die deutsche Inflationsrate hat im März ihre Abwärtstendenz fortgesetzt und ist von 2,3 Prozent auf 2,2 Prozent zurückgegangen. Anders als häufig zuvor war hierfür nicht die Preisentwicklung bei Energie und Nahrungsmitteln ausschlaggebend. Vielmehr ist die Kernteuerungsrate ohne diese beiden häufig sehr volatilen Unterkomponenten von 2,7 Prozent auf 2,5 Prozent gefallen. Offensichtlich fällt es insbesondere den Unternehmen im Dienstleistungssektor angesichts der schwachen Konjunktur zunehmend schwer, ihre höheren Lohnkosten an ihre Kunden weiterzugeben.»

Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank:

«Die Europäische Zentralbank hat sich zuletzt mit weiteren Zinssenkungen zurückgehalten.In den kommenden Monaten ist mit weiter sinkenden Inflationsraten zu rechnen. Ein geringerer Anstieg der Dienstleistungspreise wird die Kerninflationsrate in Richtung des EZB-Ziels von 2 Prozent führen. Zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr sollten daher möglich sein.»

(Reuters)