Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, nach 3,1 Prozent im November, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 3,2 Prozent gerechnet. Von November auf Dezember zogen die Preise um 0,3 Prozent an. In ersten Reaktionen hiess es dazu:

Thomas Gitzel, Chefvorkswirt VP Bank

«Die Fed dürfte mit dem heutigen Zahlenwerk nicht vollständig zufrieden sein. Der Rückgang der Kerninflationsrate ist grundsätzlich erfreulich, doch der Preisdruck geht andererseits auch nur langsam zurück. Das Zahlenwerk zeigt, dass eine Zinssenkung bereits in den Frühjahrsmonaten, wie es derzeit an den Finanzmärkten eingepreist ist, zu voreilig ist. Die Fed möchte sich nach dem deutlichen Inflationsanstieg in den vergangenen zwei Jahren ihrer Sache sicher sein. Ein vorschnelles Handeln wird es nicht geben. Wir rechnen mit einer ersten Zinssenkung zur Jahresmitte.»

Ralf Umlauf, Heleba

«Die Inflationsrate hat auch wegen eines Basiseffektes zugelegt. Zudem sollte beachtet werden, dass es ungeachtet der mässigen Einflüsse der Benzinpreise zu einem kräftigen Anstieg des gesamten Preisindexes gekommen ist. Insofern sehen wir in den Zahlen keinen Grund, die ohnehin ambitionierten Zinserwartungen nochmals zu forcieren.»

Bastian Hepperle, Hauch Aufhäuser Lampe

«Ein kleiner Inflationshüpfer. Es ist noch ein gutes Stück auf dem unsicheren Weg zu gehen, bis sich die Inflationsrate wieder an das Zwei-Prozent-Ziel der Fed angenähert hat. Im Sommer wird es aber soweit sein, dass die Fed mit Leitzinssenkungen beginnt. Ihren Restriktionskurs wird sie vorher schon etwas lockern und das Tempo ihrer Bilanzschrumpfung drosseln.»

(Reuters)