Laut einer Bloomberg-Umfrage rechnen Ökonomen mit zwei weiteren Zinssenkungen bei den kommenden Sitzungen im Dezember und März. Mit diesen zwei Senkungen um jeweils einen Viertelpunkt würde der Leitzins auf 0,5 Prozent sinken, so das Resultat der Umfrage. In der vorangegangenen Erhebung waren nach der Senkung der SNB im September keine weiteren Massnahmen erwartet worden. 

Die Zinssenkung steht im Einklang mit der erwarteten Verlangsamung der Schweizer Inflation. Der Anstieg der Konsumentenpreise hat sich im September auf 0,8 Prozent abgeschwächt und wird für dieses Jahr auf durchschnittlich 1,2 Prozent, für das nächste Jahr auf 0,9 Prozent und für 2026 auf 1 Prozent geschätzt. 

Eine weitere Senkung der Kreditkosten steht auch im Einklang mit den jüngsten Äusserungen der SNB-Entscheidungsträger, die eine weitere Lockerung angedeutet haben - wenn auch solche Schritte noch nicht in Stein gemeisselt seien. Vizepräsident Antoine Martin sagte am Donnerstag, dass der Preisdruck und die Konjunkturtrends auf ein niedrigeres Leitzinsniveau hindeuten. 

Die befragten Ökonomen blieben weitgehend bei ihren Prognosen für das Schweizer Wirtschaftswachstum. Sie gehen davon aus, dass sich das Wachstum in diesem und im nächsten Jahr auf 1,4 Prozent beschleunigen wird, bevor es 2026 auf 1,7 Prozent ansteigt. 

Die Schweizerische Nationalbank hat die Kreditkosten im Jahr 2024 dreimal gesenkt, und die Inflation liegt seit mehr als einem Jahr innerhalb ihres Zielbereichs von 0 bis 2 Prozent. Angesichts des begrenzten Lockerungsspielraums der SNB könnte eine unerwartet starke Verlangsamung des Konsumentenpreiswachstums dazu führen, dass die Notenbanker auf Währungsinterventionen zurückgreifen, da der starke Franken die Preise für Importe senkt.

(Bloomberg)