Beide riefen am Dienstag dazu auf, Harris zur ersten Frau sowie zur ersten Schwarzen und Südasiatin im Weissen Haus zu wählen. «Wir haben die Chance, jemanden zu wählen, der sein ganzes Leben damit verbracht hat, Menschen die gleichen Chancen zu geben, die Amerika ihr gegeben hat», sagte Barack Obama vor den Delegierten. «Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber ich bin begeistert! Ich bin bereit loszulegen.»

Barack Obama wurde von seiner Frau Michelle vorgestellt, die bei den Demokraten als künftige Präsidentschaftskandidatin hoch im Kurs steht. «Amerika, die Hoffnung kehrt zurück», sagte sie unter dem tosenden Applaus der Menge. Zugleich warnte sie vor Versuchen Trumps, Harris zu diskreditieren, wie er es mit den Obamas getan habe. «Sein beschränktes und engstirniges Weltbild lässt ihn sich von der Existenz zweier hart arbeitender, gut ausgebildeter und erfolgreicher Menschen, die zufällig schwarz sind, bedroht fühlen», sagte sie. «Wer wird ihm sagen, dass der Job, den er gerade anstrebt, vielleicht einer dieser 'schwarzen Jobs' ist?» fügte sie hinzu und sorgte damit für Lachen im Publikum.

Harris, die per Video aus Milwaukee zugeschaltet war, kritisierte in ihrer Rede Trumps Haltung zur Abtreibungsfrage und versprach, ihn an der Wahlurne zur Verantwortung zu ziehen. «Ich glaube, dass schlechtes Verhalten Konsequenzen haben sollte. Wir werden dafür sorgen, dass er die Konsequenzen zu spüren bekommt, und das wird bei den Wahlen im November sein», sagte Harris. Trump hatte während seiner Amtszeit entscheidenden Einfluss auf die Aufhebung des Urteils «Roe v. Wade», das das Recht auf Abtreibung in den USA garantierte. Mit der Nominierung von drei konservativen Richtern für den Obersten Gerichtshof verschob er die Machtbalance und ebnete den Weg für die historische Entscheidung.

(Reuters)