Nach dem Anti-Cathie Wood ETF kommt nun wohl auch der Anti-Jim Cramer ETF: Tuttle Capital Management hat bei der US-Börsenaufsicht ein entsprechendes Gesuch eingereicht, wie Bloomberg schreibt. Im Fall einer Genehmigung würde der Fonds auf Anlagestrategien setzen, die auf das Gegenteil hinauslaufen, was CNBC-Moderator Jim Cramer dem TV-Publikum empfiehlt.
Jim Cramer moderiert die Sendung "Mad Money" und polarisiert dabei die Finanzwelt. Einigen Zuschauern passt auch die Art und Weise nicht, wie er moderiert - oder diese geradezu brüllenderweise orchestriert.
Das ist aber nicht der Grund für den Anti-Cramer-ETF. Der Moderator lag bei seinen Anlageempfehlungen einige Male daneben. So pries Cramer die Fonds der Anlagegesellschaft "Ark Investment Management" der Tech-Investorin Cathie Wood an, just bevor das ETF-Aushängeschild der Firma an der Börse abstürzte. Cramer empfahl auf Twitter ebenfalls den Kauf der Aktie von AMC, einer US-Kinokette und eine der Lieblingsaktien von Börsen-Zockern. Kurz nach der Empfehlung stürzte die AMC-Aktie 30 Prozent in die Tiefe.
Der Anti-Cramer-ETF, der nun auf den Markt kommen soll, würde aktiv gemanagt werden: Finanzexperten hinter den Kulissen würden Cramers Aktienauswahl und allgemeine Marktempfehlungen in seinen TV-Sendungen und auf Twitter überwachen. Die Fondsmanager würden die vom Cramer empfohlenen Aktien dann leerverkaufen oder Derivate verwenden, um eine negative Korrelation zu Cramers Empfehlungen herzustellen.
Tuttle Capital Management versucht mit dem ETF, einen Erfolg fortzuschreiben: Der "Short ARKK ETF" gegen die Fonds von Cathie Wood, den Tuttle im November 2021 auf den Markt gebracht hatte, konnte laut Bloomberg seit dem Start fast 90 Prozent zulegen. Er hat mehr als 350 Millionen Dollar an Vermögenswerten angezogen.
Tuttle plant übrigens auch einen ETF für Investoren, die Jim Cramers Empfehlungen glauben. Er soll "Long Cramer ETF" heissen.