Novartis-Aktionäre haben für fünf Aktien je einen Sandoz-Titel bekommen. Insgesamt wurden 431 Millionen Aktien ausgegeben, davon wurde bis dato knapp eine Million Stück umgesetzt.

Zum aktuellen Kurs von 24,54 Franken liegt die Börsenkapitalisierung von Sandoz bei 11,0 Milliarden Franken. Zum Vergleich: Analysten hatten waren davon ausgegangen, dass die Aktien zwischen 25 und 33 Franken auf den Markt kommen. Den Börsenwert hatten sie auf 15 bis 20 Milliarden veranschlagt. Vergleicht man die Börsenkapitalisierung der beiden Unternehmen, ergibt sich ein kombinierter Wert von rund 212 Milliarden Franken. Dies ist etwas mehr als die Börsenbewertung von Novartis am Vortag von 209 Milliarden.

Novartis hatte schon vor Jahren die Zukunft der Generikasparte auf den Prüfstand gestellt. Am Ende entschied sich der Konzern - wie schon bei der Augensparte Alcon - für eine Abspaltung. Diese wird durch die Ausschüttung einer Sachdividende vollzogen. Damit ist sie steuerneutral.

SMI kurzfristig vergrössert

Anders als Alcon wird die Generika-Tochter aber nicht dauerhaft im Blue-Chip-Index SMI enthalten sein, sondern nur am heutigen Tag des Spin-Offs. Ab dem (morgigen) 5. Oktober wird Sandoz dann planmässig im SLI und SMIM enthalten sein. Damit umfasst der Leitindex am Mittwoch ausnahmsweise 21 statt 20 Werte.

Was ebenfalls zu beachten ist: Sämtliche Fonds, die nur den SMI abbilden, müssen ihre Sandoz-Aktien auf den Markt werfen. Egal zu welchem Kurs, da sie Sandoz nicht im Portfolio haben dürfen. Angesichts der gestrigen Abgaben in Novartis (-1,5 Prozent) gehen Händler davon aus, dass viele Akteure diesen Schritt bereits im Vorfeld vollzogen haben.

Aber auch sonst war die Resonanz im Vorfeld laut Analysten eher verhalten: «Wir haben den Eindruck, dass viele Novartis-Anleger nur wenig Interesse an einer eigenständigen Sandoz-Aktie haben,» hiess es etwa in einem Voraus-Report von Jefferies. Die Experten begründeten dies mit der generell tiefen Bewertung anderer Generika-Aktien.

Novartis wird zum fokussierten Pharma-Konzern

Novartis selbst hat sich im Laufe der vergangenen Jahre zu einem fokussierten Unternehmen für innovative Medikamente entwickelt. Dabei liegt der Fokus auf den vier therapeutischen Kernbereichen Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (CRM), Immunologie, Neurowissenschaften und Onkologie.

Mit der Kotierung der Sandoz-Aktien bestätigt Novartis in einem Communiqué am Mittwoch auch gleich die eigenen Ziele für 2023. Demnach soll der Umsatz der im laufenden Jahr im hohen einstelligen Bereich wachsen. Das Kernbetriebsergebnis soll im niedrigen zweistelligen bis mittleren Zehnerbereich zulegen.

Gleichzeitig bekräftigt Novartis in der Mitteilung, sein Kapital «im besten Sinne der Aktionäre» einsetzen zu wollen. Dazu gehöre der für Juli 2023 angekündigte Aktienrückkauf im Wert von 15 Milliarden US-Dollar sowie die Absicht, auch nach der Abspaltung von Sandoz weiterhin eine starke und wachsende jährliche Dividende zu zahlen.

(cash/AWP)