«Angesichts dieser Veränderungen in Bezug auf die Rahmenbedingungen im Bereich Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion in den USA sowie der Verfügbarkeit fortschrittlicher Technologien werden wir die Verwendung diverser Kandidatenlisten und Auswahlgremien im Einstellungsprozess für alle Positionen in den USA einstellen», erklärte der Arzneimittelhersteller aus Basel am Mittwoch auf Anfrage. «Dabei bleiben wir unserem grundlegenden Ziel treu und konsequent: die besten Talente einzustellen und mögliche Benachteiligungen im Auswahlprozess zu reduzieren.»

Eine wachsende Zahl von Unternehmen - nicht nur in den USA - rudert unter dem Druck der Trump-Administration bei ihren Zielen betreffend Vielfalt und Integration zurück. So wurde am Mittwoch bekannt, dass Novartis-Konkurrent Roche seine seit langem geltenden Ziele beim Thema Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion kassiert. Auch die Schweizer Grossbank UBS machte bei ihren Diversitätszielen Abstriche. Letzten Monat kündigte der britische Arzneimittelhersteller GSK an, dass er sich keine Diversitätsziele mehr setzen werde.

Viele Unternehmen hatten ab 2020 im Zuge der Black-Lives-Matter-Bewegung Diversitätsprogramme eingeführt oder ausgebaut, um Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (Diversity, Equity und Inclusion, DEI) zu fördern. Etliche grosse US-Unternehmen wie die Facebook-Mutter Meta, der Google-Konzern Alphabet, der Autobauer Ford oder die Kaffeehauskette Starbucks hatten ihre DEI-Programme im Zuge der Rückkehr von Trump ins Weisse Haus und seiner diesbezüglichen Exekutivverordnungen (Executive Orders) aufgegeben.

Die USA sind der weltweit bedeutendste Gesundheitsmarkt. Die beiden Schweizer Pharmariesen erzielen dort einen grossen Teil ihrer Umsätze und beschäftigen Zehntausende Mitarbeitende.

(Reuters)