Nach vollzogenem Turnaround möchte die Schweizer Social-Media-Plattform ASmallWorld mit einem neuen Chef in «eine Ära der Innovation und des Wachstums» starten. Zain Richardson wurde für diese anspruchsvolle Aufgabe von der kalifornischen Luxus-Fluggesellschaft Aero geholt.

An der Börse kam der Vorstoss bisher nicht gut an. Der Verfall des Aktienkurses setzt sich fort, die 1-Franken-Marke kommt in Sichtweite. Das «Facebook für Reiche» ist nur noch 18 Millionen Franken wert.

Weiter ans Unternehmen glaubt offenbar Patrick Liotard-Vogt. Den Verwaltungsratsposten hat er zwar aufgegeben, er ist mit 69 Prozent der Anteile aber nach wie vor grösster Aktionär. 2009 hatte der Nestlé-Erbe ASmallWorld von Harvey Weinstein für einen zweistelligen Millionenbetrag gekauft.

2018 wurde die Plattform mittels Listing vereinfacht an die Börse gebracht. Am ersten Handelstag erreichte die Bewertung 120 Millionen Franken. Liotard-Vogts Anteil war mindestens 50 Millionen schwer. Die Euphorie hielt jedoch nur kurz.

Liotard-Vogt war durch eine Lockdown-Periode bis März 2020 gebunden. Die Chance hat er nicht genutzt, sondern im Mai 2020 noch einmal zugekauft. Damals waren 69 Prozent der ASW-Aktien noch 16 Millionen Franken wert, heute sind es keine 13 Millionen.

Aus der BILANZ-Reichstenliste fliegt Liotard-Vogt trotz des ASW-Flops nicht. Er ist in verschiedenen Firmen wie SkyCell, Aeler oder Greenforce investiert. 

Dieser Artikel ist zuerst in der Online-Ausgabe von «Bilanz» unter dem Titel «Neuer CEO sollʼs bei ASmallWorld richten» erschienen.