Tausende Menschen hatten gehofft, dass die beiden Abnehmprodukte Ozempic und Saxenda hierzulande endlich in grossem Stil ausgeliefert werden. Passiert ist das Gegenteil: Derzeit sind die Fett-weg-Spritzen praktisch nicht mehr erhältlich. Und das neue Produkt Wegovy wird von der Krankenkasse bisher nicht bezahlt. 

Ärzte berichten der «SonntagsZeitung» von Wartelisten, die immer länger werden. Und von verzweifelten Adipositas-Patienten, die eine Behandlung gestartet hatten - und diese nun wieder abbrechen müssen.

Novo Nordisk stellt unter anderem das eigentliche Diabetes-Mittel Ozempic her, das als Abnehmspritze sehr populär ist. Ausserdem hat der dänische Pharmariese Wegovy auf den Markt gebracht, das den selben Wirkstoff wie Ozempic in anderer Dosierung enthält und von den US-Behörden zur Behandlung von Fettleibigkeit zugelassen wurde.

Novo Nordisk, der dänische Hersteller der Abnehmprodukte, kommt zurzeit mit Produzieren nicht nach.  Novo Nordisk investiert deswegen in den Ausbau von Produktionskapazitäten. Dafür erreichte der Börsenwert der Firma diese Woche eine neuen Höchstwert.

Novo Nordisk warnte Ende letzten Jahres auch vor zunehmenden Fälschungen seiner begehrten Abnehmspritze Wegovy und seines Diabetesmittels Ozempic. Beide Medikamente enthalten den Wirkstoff Semaglutid, der zur Senkung des Blutzuckerspiegels beiträgt und den Appetit reduziert, Wegovy allerdings in einer höheren Dosierung.

Zur Behandlung von Adipositas ist allerdings nur Wegovy zugelassen. Ozempic ist jedoch deutlich günstiger, weshalb es zunehmend ausserhalb seiner eigentlichen Zulassung (Off-Label) zum Abnehmen genutzt wird. Der Hype führte bereits wiederholt zu Lieferengpässen bei Ozempic. 

(AWP/Reuters(