Während die Aktien von Roche und Novartis im laufenden Jahr zugelegt haben, sieht es für ein anderes Börsenschwergewicht schlechter aus: Allein seit Anfang Januar sind die Aktien des Lebensmittelkonzerns Nestlé um 13 Prozent gefallen. Am Freitag gingen sie bei 85,20 Franken aus dem Handel.

Eine rasche und markante Verbesserung ist nicht zu erwarten - zumindest nicht, wenn es nach der US-Grossbank Morgan Stanley geht. Deren zuständiger Analyst hat die Nestlé-Papiere Mitte September auf «Underweight» von zuvor «Equal Weight» herabgestuft. Das Kursziel sieht er bei 84 Franken. Andere Experten rechnen mit 93 respektive 95 Franken. Zur Einordnung: Anfang 2022 war eine Nestlé-Aktie noch rund 130 Franken wert.

Die Börsenschwäche des Lebensmittelunternehmens aus Vevey ist auch für Vorsorgenehmer ein Problem, wie die «Neue Zürcher Zeitung» berichtet. Denn Nestlé gehört in vielen Produkten der Säule 3a zu den Top-Positionen, so zum Beispiel in der Vitainvest-Palette der UBS oder in den Fonds des ZKB-Angebots Frankly. Diese Fondslösungen sind oft entlang dem Swiss Market Index (SMI) investiert. Da dieser von Nestlé, Novartis und Roche massgeblich mitbestimmt wird, wird es eng: «Gerade für Investoren in Indexprodukten ist das ein Risiko. Insbesondere wenn die Perspektiven der Indexschwergewichte wenig berauschend sind, können sie auf keine grossen Kursavancen hoffen», sagt Björn Eberhardt, Leiter des Investment Office der Luzerner Kantonalbank, gegenüber der «NZZ».

Allerdings gibt es auch einen positiven Gesichtspunkt. Mit Nestlé, Roche und Novartis als Schwergewichten ist der SMI von defensiven Werten geprägt - von Basisgütern und Pharmatiteln. Sie sind weniger konjunkturabhängig als beispielsweise Aktien von Autobauern. «Es spricht einiges dafür, dass der SMI bei einer konjunkturellen Verlangsamung widerstandsfähiger ist», sagt Eberhardt. 

(cash)