Die Aktien von Nestlé geben am Freitag 0,6 Prozent ab. Damit unterbrechen sie ihre jüngste Aufwärtstendenz. Seit Jahresbeginn verbuchen sie einen Zuwachs von 20 Prozent.

Am Freitag versetzt die Royal Bank of Canada (RBC) dem Nahrungsmittelkonzern mit ihrer Ratinganpassung einen Dämpfer. Der Analyst geht auf «Sector Perform» von zuvor «Outperform» und belässt das Kursziel auf 93 Franken. Der Experte ist der Ansicht, dass die Stärke der Wettbewerbsposition von Nestlé unverändert ist und davon überzeugt, dass das Management das Richtige tut. Dies widerspiegelt sich nun realistisch im Aktienkurs und der Preis dürfte sich somit leicht höher einpendeln.

Dafür spricht auch das durchschnittliche Kursziel der Analysten bei 89,28 Franken, was in etwa dem aktuellen Kursniveau entspricht. Dabei halten sich die Kauf- und Halteempfehlung die Waage, mit jeweils 13 Experten. Nur eine Verkaufsempfehlung liegt gemäss Bloomberg vor. 

Nach den jüngsten Kurszuwächsen könnten sich die Positionen allerdings noch ein wenig verschieben. Erst im Februar hatte Goldman Sachs eine Kauf-Empfehlung ausgesprochen. Er sähe Nestlé gut positioniert und dank verbesserten Bilanzkennzahlen dürfte ab 2026 wieder ein Aktienrückkaufprogramm aufgesetzt werden.

Sollten die Unsicherheiten in den USA anhalten, könnten die Titel ihre Rally durchaus fortführen. Der defensive Gesundheits- und Nahrungsmittelsektor gelten als sicherer Hafen für Anleger. Das kam der Aktie in letzter Zeit zugute. Auch die Jahreszahlen, die bei Investierenden auf Anklang stiessen, verliehen den Aktien Schub.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) begründete den starken Kursgewinn der Aktie vor allem mit Eindeckungskäufen. Viele institutionelle Investoren seien bei Nestlé noch vorsichtig positioniert, weshalb es wenig brauche für eine Kursgegenbewegung um rund 10 Prozent, schrieb der zuständige Analyst jüngst.

(cash)