Bis Ende des kommenden Jahres erhöht Nestlé laut einer Mitteilung vom Dienstag die Investitionen in Werbe- und Marketingaktivitäten auf 9 Prozent des Umsatzes. Diese liegen aktuell bei rund 8 Prozent. Damit will Nestlé das Wachstum vorantreiben, wie der Konzern am Investorentag am Dienstag bekanntgab. Gemessen am Jahresumsatz von 2023 in der Höhe von knapp 93 Milliarden wäre das eine Milliarde mehr als bisher.
Das Unternehmen werde «gezielt in erfolgreiche Marken und Wachstumsplattformen investieren, die Innovationsaktivitäten noch stärker fokussieren, um eine grössere Wirkung zu erzielen, sowie leistungsschwache Bereiche systematisch angehen», heisst es.
«Die Stärken von Nestlé liegen in unserer globalen Reichweite sowie in der hervorragenden Fähigkeit, Nachfrage nach unseren Produkten zu generieren und unsere Strategie in unseren Märkten umzusetzen», wird CEO Freixe in der Mitteilung zitiert.
Sparmassnahmen und Ausgliederung Wassergeschäft
Die Investitionen, die dadurch zusätzlich anfallen, will Nestlé durch rigorose Sparmassnahmen finanzieren. Zusätzlich zu den bereits laufenden Spar-Aktivitäten will das Management bis Ende 2027 mindestens 2,5 Milliarden Franken zusätzlich einsparen.
Als weitere Massnahme wird Nestlé seine Wasser-Sparte künftig als eigenständige Einheit führen, ähnlich wie beispielsweise schon Nespresso. Per 1. Januar 2025 werde das Geschäft mit Wasser und sogenannten «Premium-Getränken» ein separater, globaler Geschäftsbereich, heisst es. Die Leitung übernimmt Muriel Lienau, die jetzt bereits Nestlé Waters Europa führt.
Das neue Management der Wasser-Sparte werde «Strategien für diesen Geschäftsbereich evaluieren». Möglich seien etwa Partnerschaften, «damit Nestlé das Potenzial ihrer renommierten Marken und Wachstumsplattformen in diesem Geschäftsbereich vollständig realisieren kann», so die Mitteilung.
Wie Freixe seit seinem Amtsantritt im August bereits mehrmals betonte, will er ausserdem die digitale Transformation von Nestlé beschleunigen. Nestlé soll «zu einem End-to-End-vernetzten und von Daten und KI angetriebenen Unternehmen» werden.
Tiefere Mittelfristziele
Die Mittelfristziele wurden gesenkt. Neu geht Nestlé davon aus, dass das organische Umsatzwachstum «in einem normalen Geschäftsumfeld 4 Prozent plus» betragen wird. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge wird bei «17,0 Prozent plus» erwartet.
Für das laufende Jahr bestätigt das Unternehmen allerdings seine bisher angepeilten Ziele eines organischen Umsatzwachstums von «etwa 2 Prozent», einer zugrunde liegenden operativen Ergebnismarge von «etwa 17,0 Prozent» und ein «nahezu unverändertes Wachstum des zugrunde liegenden Gewinns je Aktie zu konstanten Wechselkursen».
Für das kommende Jahr stellt das Management eine Verbesserung des organischen Umsatzwachstums gegenüber 2024 in Aussicht. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge werde jedoch «moderat» unter dem 2024 angepeilten Wert von «etwa 17 Prozent» zu liegen kommen.
(AWP)
4 Kommentare
nestea war mal sehr gut , ob man jetzt peach oder lemon nimmt ist geschmackssache , die neuen zuckerfreien oder wie sie es nennen kalorienarm sind einfach nur grausam im geschmack.... klar so kann man auch abnehmen..... -1 person als abnehmer....
es soll noch leute wie mich auf der welt geben denen der ganze abnehmwahn , zuckerfrei ect sogar schadet....
mit dem ganzen BS der momentan mit abnehm spritze rumgeht löst man nicht das problem sondern kaschiert nur die symthome..... kennen wir ja von der pharma industrie.... blos nicht das problem lösen den dann verdient man nichts mehr dran
Mager und enttäuschend.
Es war mir klar, dass die neue Führung nicht innert Wochen einen Turnaroundplan und eine fixfertige neue Strategie aus dem Ärmel schütteln können würde. Ich wäre sogar sehr skeptisch geworden, hätten sie sowas präsentiert, weil das kaum Hand und Fuss haben kann in der kurzen Zeit.
Aber 1% mehr Marketing (und damit ist wohl vorallem Werbung und Absatzförderung gemeint - also eher Sales als klassisches Marketing) und Wasser ausgliedern ist nicht nur viel zu wenig, es greift auch nicht an den Kernproblemen von Nestlé an.
Mein Marketingprofessor an der Uni sagte mal: Ein gutes Produkt verkauft sich von alleine. Das war etwas überspitzt formuliert und stimmt so absolut wohl nicht, aber im Grundsatz ist es dennoch korrekt und passt sehr gut auf Nestlés Situation. Nestlé's Sortiment ist zu einem erheblichen Teil nicht mehr marktkompatibel. In dessen Absatzförderung zu investieren, ist sinnlos, Nestlé muss erst sich und seine Produkte besser aufstellen.
Wir werden Nestlé innert 12 Monaten unter 70.- sehen. Grund: Jede Veränderung kostet Geld bevor sie return bringt und das wird in den Zahlen sichtbar werden.
Marketing? Nestlé muss endlich wieder gesündere (zB weniger Zucker) und makellose Produkte herzustellen, dann liessen sich höhere Preise durchsetzen. Wenn in jedem Produktevergleich die Eigenmarken der Grossverteiler ein besseres Preis/Leistungsverhältnis bieten, dann dient Marketing wie meist nur Marketing"managern". Nur 1 "faules" oder unnötiges Produkt (zB in einem Land im Angebot und bei uns verboten oder "geächtet") und das Marketing von 1 Milliarde war für die Katz. Nestlés Marke ist mE stark angeschlagen.