Es sei noch zu früh, um die genauen Auswirkungen abzuschätzen. Nestlé habe schnell reagiert und die notwendigen Massnahmen ergriffen, um die Auswirkungen dieser globalen Krise zu minimieren, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Bisher habe man die Kunden trotz einiger lokaler Unterbrechungen in der Versorgungskette und vorübergehender Personalengpässe gut bedienen können.

Organisch, d.h. aus eigener Kraft, wuchs der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller im ersten Quartal um 4,3 Prozent. Dieses Wachstum setzte sich aus einer Steigerung der Verkaufsmenge (RIG) um 4,7 Prozent und Preissenkungen von 0,4 Prozent zusammen. Letzteres widerspiegle vor allem den Zeitpunkt der Verkaufsaktionen in Nordamerika, heisst es.

Insgesamt setzte der Hersteller von Cailler-Schokolade, Nespresso-Kaffee und Purina-Tierfutter in der Periode von Januar bis März 20,8 Milliarden Franken um, das ist ein Minus von 6,2 Prozent. Diese Wachstumszahl ist für Anleger allerdings zweitrangig, da sie auch durch Wechselkurseffekte (-5,8%) sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen (-4,7%) beeinflusst wird.

Nestlé hat mit den vorgelegten Zahlen die Erwartungen beim Wachstum klar übertroffen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem organischen Plus von 2,8 Prozent gerechnet, wobei die Bandbreite der Prognosen - wegen den grossen Unsicherheiten - unüblich gross war. Beim Mengenwachstum sagten die Branchenkenner gemäss AWP-Konsens 2,2 Prozent voraus und beim Umsatz 21,0 Milliarden Franken.

Optionen für Yinlu werden geprüft

Für das Gesamtjahr hält Nestlé vorerst am ursprünglichen Ausblick fest, da es noch zu früh sei, die vollen Auswirkungen der Corona-Krise zu beurteilen. Entsprechend erwartet der Konzern eine weitere Verbesserung des organischen Umsatzwachstums (2019: 35%) und der zugrunde liegenden operativen Ergebnismarge (17,6%).

Weiter hat Nestlé laut Mitteilung beschlossen, strategische Optionen (einschliesslich eines möglichen Verkaufs) für sein Yinlu-Geschäft mit Erdnussmilch und Reisporridge-Konserven in China zu prüfen. Das bestehende Nescafé-Geschäft mit trinkfertigem Kaffee werde man hingegen behalten und weiterentwickeln.

(AWP)