Unter dem Strich verdiente Nestlé, Hersteller von Nespresso, Maggi oder KitKat, 10,9 Milliarden Franken, ein Minus von 2,9 Prozent. Weil die Konsumenten nicht mehr in gleichem Ausmass bereit waren, Preiserhöhungen zu schlucken, ging das Umsatzwachstum aus eigener Kraft auf 2,2 (Vorjahr 7,2) Prozent zurück, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte. Das lag leicht über den Analystenschätzungen, der Gewinn lag jedoch darunter.
Analysten hatten einer vom Unternehmen selbst erhobenen Umfrage zufolge für 2024 einen Gewinn von 11,2 Milliarden Franken und ein organisches Umsatzwachstum von 2,1 Prozent geschätzt.
Die Aktie von Nestlé steigt am Donnerstag kurz nach Börsenstart um 6 Prozent auf knapp 84 Franken. Das ist der höchste Stand seit Ende Oktober 2024.
Insgesamt setzte Nestlé im Gesamtjahr 2024 91,4 Milliarden Franken um, in Franken ist das ein Minus von 1,8 Prozent. Wechselkursveränderungen sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen ausgeklammert wuchs Nestlé aber um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das sogenannte organische Wachstum setzt sich zusammen aus Preisanpassungen von 1,5 Prozent und Mengensteigerungen (RIG) von 0,8 Prozent, wie der weltgrösste Lebensmittelkonzern am Donnerstag mitteilte.
Im vierten Quartal belief sich das organische Wachstum auf 2,7 Prozent, nachdem es im dritten Quartal noch 1,9 Prozent und im zweiten 2,8 Prozent gewesen waren. Vom Umsatz blieben 17,2 Prozent als Betriebsgewinn übrig, im Vorjahr waren es noch 17,3 Prozent gewesen. Unter dem Strich stand ein Reingewinn von 10,9 Milliarden Franken zu Buche, gut 1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Bank Vontobel schreibt in einem Kommentar dass der Grundstein für einen Wiederaufbau bei Nestlé nun gelegt sei. Trotz eines weiterhin schwierigen Umfelds habe sich das Unternehmen wacker geschlagen. Das Resultat zeige zudem, dass es weiterhin Möglichkeiten gebe, um die Rentabilität und die Barmittelgenerierung in eine positive Richtung zu lenken.
Dividende zum 29. Mal in Folge erhöht
Ein Lichtblick für die Aktionäre, die in den letzten Monaten grosse Kursverluste hinnehmen mussten: Die Dividende soll um 5 Rappen auf 3,05 Franken pro Aktie steigen. Damit hält Nestlé bereits seit 29 Jahren an einer jährlichen Dividendenerhöhung fest.
Für 2025 stellt das Management weiter eine Verbesserung des organischen Umsatzwachstums gegenüber 2024 in Aussicht. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge soll bei 16,0 Prozent oder höher liegen.
Mittelfristig will Nestlé weiterhin wieder zu Werten von über 17 Prozent zurück. Das organische Umsatzwachstum soll «in einem normalen Geschäftsumfeld 4 Prozent plus» betragen.
Wie bereits am Investorentag im November angekündigt, will Nestlé bis Ende 2027 2,5 Milliarden Franken einsparen. Davon seien zusätzliche 300 Millionen Franken gesichert für 2025. Mit den Einsparungen sollen höhere Investitionen ins Marketing finanziert werden.
(AWP/Reuters/cash)
2 Kommentare
Es soll (Klein-)Anleger geben, die den Resultat-Ausweis von Nestlé als durchaus gut beurteilen.
„To buy on bad news“ (seitens der hochgelobten Analysten!) hat sich einmal mehr bezahlt gemacht. Das Schlechtreden hat sich in diesem Fall als gewinnbringend entpuppt.
Im Gegensatz dazu scheint sich das immerwiederkehrende Schönreden des Nebenkriegsschauplatz-Papiers Meyer-Burger etwas weniger zu lohnen….
Dividende wird nicht erhöht, sondern nur knapp die Teuerung ausgeglichen (ohne KK)