Die Titel des Nahrungsmittelherstellers Nestlé haben ihren Sinkflug zum Wochenschluss beschleunigt fortgesetzt. Die Titel wurden am Freitag von einer weiteren Kurszielsenkung, diesmal durch die UBS-Analysten, belastet. Am Freitagnachmittag notierten die Titel so tief wie seit Anfang 2019 nie mehr.

Gegen 16.15 Uhr werden Nestlé um 2,8 Prozent im Minus bei 83,00 Franken gehandelt, nachdem sie zuvor ein Mehrjahrestief von 82,79 erreicht hatten. Zum Handelsschluss lag die Aktie noch tiefer bei 82,04 Franken.

Der Leitindex SMI schloss - nicht zuletzt auch wegen der Abgaben des Börsenschwergewichts - mit einem Minus von 1,03 Prozent klar tiefer.

Die Analysten der UBS reduzierten am Freitag in einer Studie ihre Gewinnschätzungen und das Kursziel für die Titel weiter. Er gehe davon aus, dass der Nahrungsmittelkonzern seine Prognosen für 2024 nach unten anpassen werden, begründete der zuständige Analyst. Bei einer Handelsempfehlung «Neutral» bleibt die UBS mit einem Kursziel von 91 Franken aber über den zuletzt erreichten Ständen der Nestlé-Aktie.

Hausgemachte Probleme

In der letzten Zeit hätten nun diverse Analysten ihre Ratings und Kursziele klar zurückgenommen, sagte ein Händler am Freitag. So hatte bereits zum Wochenbeginn die Analysten von Morgan Stanley ihr Rating auf «Underweight» gesenkt. Dazu komme, dass gewisse «Safe-Haven»-Käufe des defensiven Titels vom Wochenende nun wegbrechen würden, meinte ein weiterer Marktteilnehmer.

Im Markt setze sich aber auch die Einsicht durch, dass viele Probleme des Westschweizer Konzerns wohl hausgemacht seien, so der Händler. Konkurrenten wie Danone könnten eine deutlich bessere Performance ausweisen. Nestlé hatte Ende August überraschend seinen CEO ausgewechselt.

(AWP)