Die wirtschaftlichen Folgen einer Präsidentschaft von Donald Trump werden die Europäische Zentralbank laut Goldman Sachs veranlassen, die Geldpolitik stärker zu lockern. Ein Ökonomenteam um Sven Jari Stehn geht in einer Analyse auf Sicht bis Juli davon aus, dass die Zinsen um 25 Basispunkte mehr gesenkt werden als es sonst der Fall wäre. 

Den EZB-Einlagensatz sieht Goldman dann bei 1,75 Prozent, verglichen mit derzeit 3,25 Prozent. Auch bei Schweizerischen Nationalbank und der schwedischen Riksbank sei eine zusätzliche Senkung um einen Viertelpunkt zu erwarten. Die Goldman-Erwartungen für Bank of England und Norges Bank bleiben unverändert.

«Unsere Analyse deutet darauf hin, dass das reale BIP in der Eurozone um 0,5 Prozent sinken wird, wobei die Spanne von 0,6 Prozent in Deutschland bis 0,3 Prozent in Italien reicht und Grossbritannien mit 0,4 Prozent moderat betroffen sein wird», hiess es.

«Die Auswirkungen von Trumps politischer Agenda auf die europäische Inflation dürften gering sein, da wir davon ausgehen, dass die europäischen Volkswirtschaften gegen die begrenzten US-Zölle im Basisszenario Vergeltung üben und die schwächere Nachfrage den daraus resultierenden Inflationsdruck begrenzt.»

(Bloomberg/cash)