Novartis' Quartalergebnisse vom Dienstag hat der Markt gut aufgenommen. Kurz nach Handelsstart notieren die Aktien des Basler Pharmakonzerns 1,10 Prozent höher bei 94,43 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) ebenfalls zulegt um 0,33 Prozent auf 12'066,79 Punkte. Seit Jahresbeginn haben die Titel 4,70 Prozent gewonnen, auf 52 Wochen steht das Plus bei 5,10 Prozent.
Überrascht und beeindruckt zeigt sich die Bank Vontobel von den Ergebnissen für das erste Quartal 2025, wie aus dem aktuellen Market Report hervorgeht. Die zuständigen Analysten erwarten zur Jahresmitte Generikaversionen für drei Produkte von Novartis: «Daher erscheint uns die Prognoseerhöhung als ein sehr zuversichtliches Zeichen, dass sich die Wachstumstreiber des Unternehmens auch im weiteren Jahresverlauf gut entwickeln sollten, was die erwartete Generikaerosion problemlos kompensieren sollte.» Vontobel bestätigt daher das Kursziel von 118 Franken und das Rating «Kaufen».
Auch die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) werten die Quartalsergebnisse und die daraus resultierende Guidance-Anhebung «zu diesem frühen Zeitpunkt» positiv. Demnach rechnen sie fürs Geschäftsjahr 2025 damit, dass der Umsatz um 3 Prozent und der Core Ebit um 2 Prozent steigen dürfte, wie aus den Markteinschätzungen der Bank hervorgeht. Die ZKB belässt ihre Einstufung bei «Marktgewichten» mit einem Kursziel von 90,63 Franken.
Das von den Bloomberg befragten Analysten durchschnittliche Kursziel für 12 Monate beläuft sich auf 101,93 Franken. Insgesamt bewerten 29 Analysten den Balser Pharmariesen, davon stufen 9 die Aktien mit «Buy», 16 mit «Hold» und 4 mit «Sell» ein.
Nach 1. Quartal: Novartis hebt Umsatz- und Gewinnprognose an
Novartis traut sich nach einem kräftigen Ergebniszuwachs im ersten Quartal im laufenden Jahr mehr Umsatz und Gewinn zu. Unter Ausschluss von Wechselkurseinflüssen solle der Umsatz um einen hohen einstelligen Prozentbetrag wachsen, teilte der Arzneimittelhersteller am Dienstag mit.
Der bereinigte operative Gewinn soll stärker im niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen. Das ist etwas optimistischer als die bisherigen Ziele: Bislang wurde ein Anstieg der Verkaufserlöse um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentbetrag angestrebt und das bereinigte operative Ergebnis sollte im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen.
«Novartis ist erfolgreich ins neue Jahr gestartet», erklärte Konzernchef Vasant Narasimhan. «Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, unsere führende Pipeline voranzubringen, und sind zuversichtlich, dass wir unsere Wachstumsprognose erfüllen werden.»
Im Zeitraum Januar bis März stieg der Nettoumsatz währungsbereinigt um 15 Prozent auf 13,23 Milliarden Dollar. Der bereinigte operative Gewinn zog um 27 Prozent auf 5,58 Milliarden Dollar an. Novartis schnitt damit besser ab als von Analysten erwartet, die im Schnitt mit 13 Milliarden Dollar Verkaufserlösen und 4,2 Milliarden bereinigtem operativem Ergebnis gerechnet hatten.
Wachstumstreiber waren zum Jahresauftakt das Herzmedikament Entresto, das Multiple-Sklerose-Mittel Kesimpta, Cosentyx gegen Schuppenflechte, die Brustkrebsarznei Kisqali, der Cholesterinsenker Leqvio und Scemblix gegen Leukämie. Unter dem Strich stand nach drei Monaten ein Gewinn von 3,61 Milliarden Dollar - um 37 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Zu den drohenden Zöllen auf pharmazeutische Importe in die USA äusserte sich der Konzern vorerst nicht. Im weltgrössten Gesundheitsmarkt erzielte das Unternehmen 2024 rund 42 Prozent seiner Verkaufserlöse. Novartis will, wie andere Pharmakonzerne auch, mit Milliardeninvestitionen seine Fertigungskapazitäten in den USA ausbauen.
(cash/AWP)