Die Aktien des Computerzubehör-Herstellers Logitech notieren am Freitagmorgen an der Schweizer Börse 1,45 Prozent tiefer bei 57,26 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,15 Prozent auf 11'261 Punkte zulegt. Seit Jahresbeginn haben die Titel bereits 16,95 Prozent nachgegeben, auf 52 Wochen steht das Minus bei 21,10 Prozent.
Logitech hat in der Nacht auf Freitag seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr zurückgezogen. Anfang März hatte Logitech noch einen Umsatz von 4,53 Milliarden bis 4,71 Milliarden Dollar sowie ein operatives Ergebnis von 720 Millionen bis 780 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Die Prognose für das am 31. März 2025 endende Geschäftsjahr bekräftigte die Gesellschaft. Demnach dürfte das Unternehmen einen Umsatz zwischen 4,54 Milliarden und 4,57 Milliarden Dollar sowie ein Betriebsergebnis zwischen 755 und 770 Millionen Dollar eingefahren haben.
Logitech begründete den zurückgezogenen Ausblick mit den Unsicherheiten rund um die US-Zölle. Denn etwa ein Drittel ihres Umsatzes erwirtschaftet der Hersteller von Computerzubehör in den USA. Zudem stammen 40 Prozent der in die USA gelieferten Produkte aus China.
Nun reduzieren Analysten der französischen Grossbank BNP Paribas ihr Kursziel für die Valoren von Logitech von 84 auf 59 Franken mit der Bewertung «Halten». Das durchschnittliche Kursziel aller bei Bloomberg erfassten Analysten, welche Logitech beurteilen, beträgt 86,21 Franken. Von den insgesamt 19 Analysten empfehlen 7 die Aktien zum Kauf und 12 zum Halten.
Ähnlich wie der Durchschnitt bewertet die Bank Vontobel die Aktien von Logitech. Die Experten belassen ihr Kursziel bei 86 Franken mit der Bewertung «Buy».
Logitech unter Druck wegen US-Zöllen
«Unter Berücksichtigung der aktuellen Produktionskapazitäten von Logitech in China und trotz mehrerer Risikominderungsmassnahmen wie eine weitere Lieferkettenoptimierung, Preisaktionen, Effizienzsteigerungen und Value Engineering dürften die Margen von Logitech definitiv unter Druck geraten», schreibt die Bank Vontobel in ihrem Marktbericht vom Freitag.
Die Analysten hatten bereits erwartet, dass Logitech wegen den Unsicherheiten rund um die US-Zölle ihre Jahresziele fürs Geschäftsjahr aussetzen werden. Deshalb habe Vontobel ihre Prognosen und Bewertungen bereits anfangs dieser Woche gesenkt, so die Bank.
Ähnlich sieht es die Zürcher Kantonalbank (ZKB). Wie stark sich die Nachfrage bei Logitech im kommenden Geschäftsjahr abschwächen werde, sei derzeit schwer abzuschätzen, analysiert die Bank in ihrem täglichen Marktbericht. In den letzten beiden globalen Rezessionen nach der Finanzkrise 2008/2009 und der Corona-Pandemie 2022/2023 seien die Umsatzeinbrüche bei Logitech gross gewesen, schreibt die ZKB weiter. «Die Bandbreite für die Entwicklung der Konsensschätzungen für die kommenden Jahre ist somit sehr hoch.»
(cash)