Die Valoren von Roche knüpfen am Freitag an die Vortagesgewinne an. Nach einem Vorstoss auf 237,50 Franken gewinnt der Genussschein aktuell noch 0,9 Prozent auf 237 Franken. Schon am Donnerstag ging das SMI-Schwergewicht nach Studienerfolgen mit einem Wirkstoff gegen Fettleibigkeit um gut drei Prozent aus dem Handel hervor (cash berichtete).

Für Anschlusskäufe sorgt eine Unternehmensstudie der Deutschen Bank. Darin kehrt der zuständige Analyst von seiner Verkaufsempfehlung für den Genussschein ab und stuft letzteren neuerdings mit "Hold" ein.

Spitzenumsatz bei 5 Milliarden Franken gesehen

Der Analyst glaubt, dass der Pharma- und Diagnostikkonzern aus Basel mit den ermutigenden Studienergebnissen für den Wirkstoffkandidaten CT-388 unmissverständlich klar macht, dass er es in diesem zukunftsträchtigen Markt längerfristig mit Rivalen wie Eli Lilly oder Novo Nordisk aufnehmen kann.

Doch obschon er den Wirkstoffkandidaten CT-388 in sein Bewertungsmodell aufnimmt und ihm einen risikogewichteten Spitzenumsatz von fünf Milliarden Franken zutraut, hält der Analyst am 215 Franken lautenden Kursziel fest. Darauf abgestützt errechnet sich ein Abwärtspotenzial von knapp 10 Prozent.

Neuerdings stehen noch zwei Verkaufsempfehlungen im Raum

In hiesigen Börsenkreisen wird die Heraufstufung durch die Deutsche Bank zwar begrüsst. Angesichts des weiterhin tiefen Kursziels wird diesem Schritt allerdings nur wenig Überzeugungskraft zugesprochen. Ähnliches gilt für die ermutigenden Studienergebnisse für CT-388, dürfte der Wirkstoff doch frühestens 2027 auf den Markt kommen. Bis dann dürften Novo Nordisk und Eli Lilly ihre Marktführerschaft gefestigt haben. Ausserdem befinden sich zahlreiche konkurrenzierende Medikamente in deutlich fortgeschritteneren Studien. Beobachter schliessen daher nicht aus, dass es sich bei den jüngsten Kursgewinnen bei den Roche-Valoren bloss um ein Strohfeuer handeln könnte.

Nach der Abkehr der Deutschen Bank von ihrer Verkaufsempfehlung raten nur noch Morgan Stanley und J.P. Morgan beim Genussschein zum Ausstieg. Die beiden US-Grossbanken stufen das SMI-Schwergewicht mit "Underweight" ein. Es handelt sich hierbei um eine relative Verkaufsempfehlung. Sprich: Andere europäische Pharmaaktien werden bei Morgan Stanley und J.P. Morgan als deutlich attraktiver beurteilt. Ob nach der Heraufstufung durch die Deutsche Bank auch die beiden anderen Grossbanken über die Bücher gehen, wird sich zeigen müssen.