Eine Privatinsel? Klingt schon mal sehr gut. Die einzige Privatinsel in der Bucht von San Francisco? Das klingt dann fast zu gut, um wahr zu sein.

Aber die Red Rock Island gibt es wirklich. Sie liegt gut zehn Kilometer Luftlinie von der berühmten Gefängnisinsel Alcatraz entfernt, im Norden von San Francisco. Die einzige Insel im Privatbesitz rund um die als Stadt der Blumen bekannte US-Metropole wurde jetzt verkauft, wie aus Medienberichten hervorgeht.

Red Rock Island, ein grosser und karger Felsen ohne Strom und fliessendes Wasser, wurde Anfang des Jahres für 21 Millionen Dollar feilgeboten. Der Kaufpreis dürfte aber darunter liegen, wie Experten in US-Medien spekulieren.

Langer Verkaufsprozess

Wie viel Geld der neue Besitzer für die Red Rock Island bezahlt hat, wird ein Geheimnis bleiben. Das Gleiche gilt für den mysteriösen Käufer. Anders, als in der Vergangenheit, gibt er seinen Namen nicht preis.

Chris Lim, der Makler von Red Rock, verriet aufgrund einer Geheimhaltungsvereinbarung ebenfalls keine Details zum neuen Eigentümer oder zum Verkaufspreis. Er gab aber zu, dass der Verkaufsprozess lange gedauert habe. Zahlreiche Interessenten hätten Red Rock besichtigt, sagte Lim der Immobilienwebseite «RealDeal». Darunter potenzielle Käufer aus der Gegend rund um San Francisco, aus anderen Bundesstaaten und aus dem Ausland.

Der bisherige Eigentümer Brock Durning hatte Red Rock von seinem Vater geerbt. Er lebt inzwischen in Alaska und benötigt das Geld aus dem Verkauf für die Pflege seiner Mutter.

Die Insel hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Im 19. Jahrhundert nutzten russische Pelztierjäger Red Rock Island. Auch bauten dort Arbeiter das Schwermetall Mangan ab, das dem Boden seine rötliche Färbung verleiht. Seitdem wechselte die Insel häufig den Besitzer. Frühere Eigentümer hatten jeweils grosse Pläne verkündet, ohne sie je zu realisieren. Darunter Projekte wie ein 20-stöckiges Hotel, ein Casino oder einen Jachtklub. Was der neue Besitzer mit der Insel nun vorhat, bleibt vorderhand ein Geheimnis.