Die Aktien von Palantir haben in den letzten vier Wochen zeitweise knapp 30 Prozent verloren. Der Ursprung dafür lag vor allem in der Ankündigung des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth, die Verteidigungsausgaben der USA in den nächsten fünf Jahren um 8 Prozent zu kürzen.
Palantir erwirtschaftet 40 Prozent seines Umsatzes im Regierungssektor. Zudem änderte wohl CEO Alex Karp seinen Handelsplan für die Aktie bei der Börsenaufsichtsbehörde SEC und verkaufte rund 21 Prozent seiner Aktien im Wert von etwa 45 Millionen Dollar. Zusammen mit den Rezessionsängsten waren dies schlechte Neuigkeiten für die Anleger des US-Konzerns.
Am Dienstag folgte der Umschwung, als das KI-Analyseunternehmen eine mysteriöse Ankündigung auf X machte.
Der Aktienkurs kletterte am Donnerstag vorbörslich zwar um rund 7 Prozent auf 83,65 US-Dollar. Der Eröffnungskurs schloss sich mit 3,8 Prozent Verlust eher der Tendenz der vergangenen Wochen an.
Vermutungen wurden laut, das Kurzvideo könnte in Zusammenhang mit der hauseigenen Konferenz über künstliche Intelligenz zu tun haben, die am Donnerstag live gestreamt wird. Ob Palantir etwas zu bieten hat, bleibt offen. Fakt ist jedoch, der Techkonzern kann positive Neuigkeiten gut gebrauchen.
Einen Hoffnungsschimmer für Investoren gibt es jedoch: Star-Investorin Cathie Wood hat sich diese Woche mit ihrer Investmentfirma ARK-Invest-Team mit Aktien eingedeckt. Die Tech-Investorin habe rund 152'000 Palantir-Aktien für etwa 11,6 Millionen Dollar gekauft. Die Meldung machte am Montagabend nach Handelsschluss in den USA die Runde, was für eine Aufwärtstendenz der Aktie sorgte. Die Kaufsumme mag nicht besonders hoch sein, dennoch sieht ARK für die Titel wohl Potenzial.
Das «Wall Street Journal» zitiert Analysten von Goldman Sachs, die Ende letzter Woche erklärten, Palantir könnte in den nächsten zwei Jahren zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen in Bezug auf KI-unterstützte Umsätze gehören. «Wir erwarten, dass fortlaufender technologischer Fortschritt und Gewinnwachstum die Anleger dazu bringen werden, sich wieder auf Aktien mit KI-Exposition einzulassen», so die Goldman-Analysten.
Analysten von William Blair betonen ausserdem, dass Palantir in einzigartiger Weise positioniert sein könnte, um die Bemühungen zur Reduzierung der staatlichen Ausgaben zu unterstützen, wie sie von der Trump-Administration und dem Department of Government Efficiency (DOGE) angestrengt werden. Die Analysten schätzen, dass Palantirs KI-Angebote die «Plattformen der Wahl» für Bundesbehörden werden könnten, um zentrale Zahlungstrackingsysteme zu entwickeln.
Auch die von US-Präsident Donald Trump verordneten Zollerhöhungen könnten die Nachfrage nach Palantirs Analysediensten für Lieferketten und Logistik weiter ankurbeln. Genau so die geplanten Erhöhungen der Militärbudgets in Europa, die durchaus eine Chance für Wachstum bieten. In den letzten zwölf Monaten haben die Titel über 200 Prozent zugelegt, also könnte aktuell ein entscheidender Zeitpunkt sein, an dem die Kurslinie ihren Weg nach oben fortführt.
(cash)
1 Kommentar
Soso.... Zahlungstrackingsysteme für US Bundesbehörden..... um auch weiterhin alle Zahlungen, inkl. Kreditkarten, zu überwachen.
Tönt doch gut für Palantir als weltweit grösster Datensammler.