Die Nachricht ist unmissverständlich: Wenn die Erdbevölkerung jetzt nichts gegen den Klimawandel unternimmt, ist es bald zu spät. Denn wie der neue Bericht des Weltklimarats aufzeigt, gibt es noch ein Zeitfenster von zwei bis drei Jahrzehnten, in dem der Klimawandel zu akzeptablen Kosten gebremst werden kann.
"Wenn wir weitermachen wie bisher, werden uns die Möglichkeiten, den Temperaturanstieg zu begrenzen, in den nächsten Jahrzehnten entgleiten", kommentierte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon die Ergebnisse des jüngsten Berichts. Die gute Nachricht: Laut den Forschern kann der Temperaturanstieg mit globalem Einsatz gebremst werden.
Dabei geht es in erster Linie darum, den Ausstoss von Kohlenstoffdioxid (CO2) zu reduzieren. Die EU-Staaten haben sich im Oktober darauf geeinigt, den CO2-Ausstoss im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu senken, und zwar bis 2030.
Weniger Verbrauch
Wie aktuelle globale Zahlen zeigen, ist die grösste Quelle von Treibhausgasen die Herstellung von Strom. Dahinter folgen die Industrie, die Forst- und Landwirtschaft sowie der Transportsektor. Für Anleger, die in den Klimaschutz investieren wollen, sollten deshalb Unternehmen im Fokus stehen, die in den erwähnten Sektoren für mehr Effizienz sorgen können. Konkret kann das ein Hersteller oder Zulieferer von Solar- oder Windkraftanlagen wie Meyer Burger, Schweiter, Gurit, Sunpower oder Vestas sein.
Auch Firmen, die auf einen verbraucharmen Transport setzen, dürften profitieren, wenn sich neue Energiestandards durchsetzen. Das können Eisenbahngesellschaften wie Canadian National Railway oder der Elektroautopionier Tesla sein. Beide Unternehmen konnten in diesem Jahr auch an der Börse überzeugen – mit Kursgewinnen von 24 respektive 60 Prozent.
Windenergie als Nullsummenspiel
Das Beispiel von ABB zeigt hingegen, dass Projekte mit alternativen Energien auch grosse Probleme mit sich bringen können. Das Zürcher Industrieunternehmen hat seit längerem mit Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit einem Windkraft-Projekt in der Nordsee zu kämpfen. Probleme, die auch auf den Aktienkurs drücken und den ABB-Titel in den letzten Jahren zum Nullsummenspiel verkommen liessen.
Hinzu kommt: Die Regierungen in Europa und den meisten Schwellenländer halten sich seit einigen Monaten aufgrund des mauen Wirtschaftswachstums mit Investitionen in die Energiewende zurück. Somit mangelt es Firmen wie ABB an Grossaufträgen. Dass sich Klimaschutz und Wirtschaftswachstum nicht auszuschliessen brauchen, zeigt aber eine aktuelle Studie, welche die renommierte Calderon-Kommission neulich vorlegte. Ihr Fazit: "Besseres Wachstum und ein besseres Klima sind möglich".
Um die Risiken abzufedern, empfiehlt es sich deshalb, möglichst breit zu investieren. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe Aktienfonds, die auf den Klimawandel setzen. Sie investieren hauptsächlich in Papiere von Unternehmen, die von den Veränderungen des Klimas profitieren sollten.
Ausgewählte Klimawandel-Fonds und -ETF
Fonds | Rendite 2014, in % | Rendite 3 Jahre, in % | Valor |
Schroder Global Climate Change EUR | +1 | +43 | 3135245 |
iShares Global Clean Energy ETF USD | +7 | +24 | 3246465 |
Lyxor UCITS ETF New Energy EUR | +1 | +21 | 3466091 |
RobecoSAM Sustainable Climate Fund EUR | +9 | +47 | 2844019 |
UBS Global Sustainable Innovators EUR | +8 | +49 | 1248700 |
Quelle: cash.ch, Stand 3. November 2014.