Die Aktien von Meyer Burger springen kurz nach der Börseneröffnung um 30 Prozent auf 3,60 Franken an. In der Spitze erreichen sie sogar die 4-Franken-Marke, womit sie auf das Niveau vom vergangenen August zurückkehren.
Wie das schwer angeschlagene Solarunternehmen am Wochenende bekanntgab, konnte es die Brückenfinanzierung bis Mitte Februar verlängern und den Gesamtbetrag von 40 auf 60 Millionen US-Dollar erhöhen. Zudem wurde ein Übernahme-Prozess mit «einem oder potenziell mehreren interessierten Drittkäufern» gestartet, wie es weiter heisst. Sollte dieser Prozess erfolglos sein, bleibe die Alternative einer umfassenden Restrukturierung. In den vergangenen vier Monaten seien diesbezüglich «wesentliche Fortschritte» erzielt worden.
Eine wenig zuversichtlich stimmende Analyse stammt indes von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Sie schätzt die Chancen für einen erfolgreichen Verkauf von Meyer Burger auf rund 50 Prozent. Sollte eine Transaktion zustande kommen, werde der Verkaufserlös kleiner sein als die aktuelle Nettoverschuldung von 400 Millionen Franken. Daher folgert der zuständige Analyst, dass Anleihegläubiger und Banken auf eine Entschädigung hoffen dürfen. «Für den Aktionär wird aber unseres Erachtens nichts übrigbleiben.»
Die ZKB stuft Meyer Burger mit «Untergewichten» ein und erwartet, dass die Gesamtrendite des Solarunternehmens 27 Prozent tiefer sein wird als die Gesamtrendite des Swiss Performance Index.
(cash/AWP)
8 Kommentare
Da bin ich ganz klar der Meinung, dass das seit Monaten immerwiederkehrende Schönreden dieses aus meiner persönlichen Optik veritablen Ramschpapieres eine Augenwischerei der höheren Hubraumklasse gleichkommt. Der Verdacht liegt nahe, dass dies zumindest für gewisse Journalisten- bzw Analysten-Kreise sogar einen ideologischen Hintergrund (s. erneuerbare Energien…!) hat. Im Gegenzug wird das Nestlé-Papier beinahe täglich schlechtgeredet, seines Zeichens ein schweizerisches Grösstunternehmen hoher Qualitätsstufe….Man staune als Kleinanleger!
Seit Jahren, nicht seit Monaten. MBT hatte ab 2012 nie eine Strategie und ein Geschäftsmodell, das auf soliden Beinen stand. Es war von Beginn weg klar, dass der Solarmarkt ein Massenmarkt wird, bei dem Skaleneffekte und sinkende Grenzkosten entscheidend sind. Die Nischenstrategie von MBT zeugte von einem fundamentalen Manko, den Markt richtig verstehen zu können. Kam hinzu, dass die von MBT behauptete technologische Führung eine haltlose Selbstbeweihräucherung war.
Letztlich tragen die Aktionäre die Verantwortung für das Desaster, denn sie haben immer wieder diese Fantasie-Strategien abgesegnet und immer wieder einen VR gewählt, der fern jeder Realität wirtschaftete. MBT hätte überleben können, wenn sie sich statt auf Produktion von Beginn weg auf Konzeption, Installation und Betrieb und Wartung konzentriert hätten. Die Marge macht der, der den Zugang zum Markt kontrolliert, nicht der, der ein Massenprodukt herstellt.
"Sollte dieser Prozess erfolglos sein, bleibe die Alternative einer umfassenden Restrukturierung". ...bedeutet im Wortfachjargon von MB wohl Konkurs. Aber wie immer, schön verpackt.
Meine Prognose: Der US Teil der Fertigung/Montage wird mit den laufenden Verträgen zu CHF 1.- an Desry verkauft. Die werden die Zellen von Dritten einkaufen und in erster Linie mal ihre eigenen Projekte beliefern. Der Rest von MBT geht in den Konkurs.
....«einem oder potenziell mehreren interessierten Drittkäufern» gestartet.... ist das wie "unterschriftsvertige Verträge sind in der Schublade"? Zu viel Konjunktiv für mich.
Sieht doch toll aus...Aber leider hat MB mein Vertrauen ein wenig zu oft strapaziert. Klar hätte ich gerne mein Minus ein wenig verkleinert aber mittlerweile kann ich nicht mehr hinter dieser Firma stehen. Zu oft wurde mir irgendetwas versprochen....Viel Glück denen, die weter(mit)machen.