Goldman Sachs nimmt die Erstabdeckung der Aktie von Meyer Burger mit einer Kaufempfehlung auf. Das 12-Monats-Kursziel lautet 96 Rappen. Damit stellen die Amerikaner das bisher höchste Kursziel von 92 Rappen von Mirabaud Securities in den Schatten.

Das treibt den Kurs der Aktie zunächst weiter nach oben. Meyer Burger legen nach Handelsstart am Montag bis zu 6 Prozent auf 71 Rappen zu, der höchste Stand seit Ende Mai 2018. Allerdings verpuffen die Gewinne im Handelsverlauf weitgehend, der Titel schliesst schliesslich 1,6 Prozent höher..

Nach einem Kursplus von fast 50 Prozent im vergangenen Jahr hat die Aktie seit Jahresanfang erneut rund 23 Prozent an Wert hinzugewonnen.

Deutlicher Ausbau der Produktionskapazitäten erwartet

Wie Goldman Sachs schreibt, zählt das Solarunternehmen zu den Gewinnern des Trends, die Produktion nach Europa und in die USA zurückzuholen. Der zuständige Analyst geht davon aus, dass sich der adressierbare Markt für Meyer Burger über die nächsten fünf Jahre verdreifachen wird. Dieses Wachstum begünstige auch die Preisgestaltung.

Darauf abgestützt schätzt der Analyst, dass Meyer Burger die Produktionskapazitäten bis Ende 2027 auf 6 Gigawatt ausbauen und dann eine operative Marge (EBITDA) von 20 Prozent erzielen kann. Auf Basis der diesjährigen Schätzungen von Goldman Sachs errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 97. Dank Ergebnisverbesserungen sollte das KGV dann bis ins nächste Jahr hinein auf 21 fallen. Andere Banken sind bei ihren Annahmen allerdings etwas vorsichtiger.

Für Beobachter kommt die Kaufempfehlung durch Goldman Sachs übrigens nicht überraschend. Schon im Oktober wurde in hiesigen Börsenkreisen eine mehrseitige Studie des "Midcap Equity Desk" der US-Bank herumgereicht. Darin kamen die Autoren sogar auf einen fairen Aktienkurs von 1,50 Franken.

Ihres Erachtens würden dem Solarunternehmen alleine in den Vereinigten Staaten Steuererleichterungen in Höhe von umgerechnet 500 Millionen Franken winken. Damit sei die Beschleunigung der Expansion nach Übersee mehr als gerechtfertigt, wie sie damals festhielten (der cash Insider berichtete).

Meyer Burger hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Einem kometenhaften Anstieg der Aktie bis 2011 folgte ein ebenso jäher Absturz. Doch einhergehend mit der Transformation von einem Maschinenbauer in einen Solarmodul-Hersteller kam es auch zu einer Stabilisierung und gar Kurserholung.