Die Valoren von Meyer Burger notieren im frühen Handel knapp 2,4 Prozent im Minus bei 1,80 Franken. Damit setzen die Aktien des Solarunternehmens den Tauchgang fort und verzeichnen einen Verlust in diesem Jahr von gut 96 Prozent.
Grund für den erneuten Kursabschlag waren die vor dem Handelsstart veröffentlichten Kursziele und Ratinganpassungen. Nachdem bereits die Zürcher Kantonalbank in der Vorwoche Meyer Burger als «uninvestierbar» betitelt hatte, senkte nun die Investment-Banking-Gruppe Jefferies das Kursziel von 8,60 Franken auf 1,80 Franken. Goldman Sachs ging noch einen Schritt weiter und stellte die Abdeckung komplett ein. Das ist in der Regel kein gutes Zeichen.
Kursentwicklung von Meyer Burger (in Franken).
Die zuständigen Analysten bei Jefferies begründeten die Kurszielanpassung damit, dass das Solarunternehmen zwar über starke Produkte verfüge, die eine gute Marktposition ermöglichen sollten, die fehlende Finanzierung für den Bau einer Zellfabrik in den USA aber ein grosses Risiko darstelle. Dazu komme der hohe Preisdruck aufgrund des intensiven Wettbewerbs in der Branche und die geringen Subventionen in den USA. Entsprechend gering sei die Visibilität auf die Rentabilität und die Cash-Generierung des Unternehmens, so die Analysten weiter.
Goldmans Sachs liefert für die Einstellung der Aktien-Analyse keine Begründung. Doch die Rating-Historie des bei Goldman zuständigen Analysten liefert Hinweise darauf. Während Goldman Sachs seit dem Mehrjahreshoch im Frühjahr 2023 die Kursziele deutlich über dem Marktkonsens festlegte, hinken sie seither dem Kursverfall hinterher.
Goldman setzte das Kursziel im Juni 2023 noch bei 270 Franken fest. Dies entsprach einem damaligen Gewinnpotenzial von knapp 44 Prozent. Der Kurs von Meyer Burger fiel dann in den nachfolgenden Monaten bis auf 10 Franken. Goldman senkte anschliessend abermals das Kursziel mit einem weiterhin konstanten Kurspotenzial von 60 bis 100 Prozent. Bis am Montag hielt die Wall-Street-Bank mit einem «Halten» und einem Kursziel von 15 Franken am Solarunternehmen fest. Die ausbleibende Kurserholung sowie die weniger euphorischen Kommentare der Anlaystenkollegen scheinen bei Goldman Sachs einen zu festen Druck aufgebaut zu haben.
11 Kommentare
schade.... mit guten produkten, gute zukunftsaussichten ... aber eine unfähige firmenleitung die nicht weiss wie sie das nutzen kann
Naja das Papier ist den Aufwand für eine Analyse auch nicht mehr wert. Eine orientierungslose Geschäftsleitung, eine Produktion die nicht Fahrt aufnimmt, einen fehlgeschlagenen Refinanzierungsplan, ein Kernbusiness das es nun so kaum mehr gibt, wütende und verträumte Aktionäre und hüllendes Schweigen. Ich warte eigentlich nur nich auf den Insolvenzantrag von MB damit ich die Aktien aus dem Depot löschen kann.
Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Goldman Sachs hatte vor 14 Monaten das Kursziel von MBT auf 270.-. Gibt es eine unnützere Berufsgruppe als Aktien Analysten (ein paar wenige positive Erscheinugen ausgenommen)?
Meyer Burger muss nur noch eine Amtshandlung durchführen und das ist das Deponieren der Bilanz.
Kann ja nicht so schwer sein, oder?