Wasserstoff sei ein wesentliches Element des Plans, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, sagte der Präsident des Europäischen Patentamts, Antonio Campinos. Vor allem bei den Endverbrauchern des Gases müsse aber mehr geforscht werden, hiess es in einer Studie, die das Europäische Patentamt und die Internationale Energieagentur IEA am Dienstag vorlegten.
Der Automobilsektor rage bei der Innovationstätigkeit heraus, dort würden Unternehmen insbesondere im Brennstoffzellen- und Elektrolysebereich aktiv. Eine ähnliche Dynamik sei bei anderen Endanwendungen indes noch nicht zu erkennen, obwohl Politik und Medien in den letzten Jahren das Potenzial von Wasserstoff bei der Dekarbonisierung des Fernverkehrs, der Luftfahrt, der Stromerzeugung und des Heizens hervorgehoben hätten. "Dies gibt Anlass zur Sorge über die Netto-Null-Emissionszusagen der Länder, die, ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe in diesen Sektoren zu reduzieren, nicht erreicht werden können." Verstärkte Forschungsaktivität sei in jüngster Zeit immerhin im Stahlsektor zu erkennen. "Ein Trend, der sich hoffentlich in den kommenden Jahren fortsetzen wird."
Europa liegt vor Japan bei Patentanmeldungen
bei der Forschung zu Wasserstoff-Technologien allgemein belegt Europa die Spitzenposition. Von 2011 bis 2020 seien 28 Prozent aller Patente in dem Gebiet von europäischen Forschern eingereicht worden, japanische Entwickler folgten mit 24 Prozent der eingereichten Patente auf dem zweiten Platz. Allein aus Deutschland stammten elf Prozent aller Patente.
Die meisten Forschungsvorhaben beschäftigten sich mit der Produktion von Wasserstoff. Bei Elektrolyseuren sei ein rasanter Innovationsschub zu verzeichnen, hiess es. Hier spielten deutsche Entwickler eine wichtige Rolle. In Elektrolyseuren wird Wasser durch den Einsatz elektrischer Energie in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Die Daten deuteten darauf hin, dass Europa als Standort für Investitionen in neue Produktionskapazitäten für Elektrolyseure an Vorsprung gewinne, hiess es in der Untersuchung.
(Reuters)