Wie Logitech am Montag mitteilte, informierte Becker den Verwaltungsrat über ihre Entscheidung, bei der Generalversammlung 2025 nach sechs Jahren als Präsidentin nicht mehr zur Wiederwahl antreten zu wollen. Ein Ausschuss des Verwaltungsrats unter dem Vorsitz von Chris Jones werde sich im Laufe des kommenden Jahres darauf konzentrieren, «im Rahmen eines geplanten Führungswechsels einen Nachfolger zu empfehlen», heisst es.
Der Rücktritt Beckers dürfte vor allem Logitech-Mitgründer Daniel Borel freuen: Er hatte sich bei der letztjährigen Generalversammlung gegen ihre Wiederwahl ausgesprochen. Der Westschweizer warf ihr Inkompetenz vor. Seiner Meinung nach hätte sie Sparmassnahmen nach dem Coronaboom durchsetzen und den früheren CEO Bracken Darrell viel früher auswechseln sollen.
Mit seiner Forderung nach einer Abwahl Beckers scheiterte Borel, der mit seinen 1,5 Prozent der Anteile elftgrösster Aktionär ist, bei der GV 2023 allerdings kläglich - die Präsidentin wurde mit 96 Prozent der Aktionärsstimmen wiedergewählt. Borel drohte daraufhin, auf ihre Abwahl hinzuarbeiten, sofern sie «vor Ende des Jahres» keine Anstalten mache, ihr Amt zu räumen.
Nun tut sie das doch noch, allerdings deutlich später als von Borel gefordert. «Mit Hanneke als CEO am Ruder und starken neuen Direktoren, die bereits an Bord sind, glaube ich, dass das Jahr 2025 für mich der ideale Zeitpunkt ist, mich aus dem Verwaltungsrat von Logitech zurückzuziehen», wird sie in der Mitteilung zitiert. Es sei ihr eine Freude gewesen, den Verwaltungsrat in den letzten fünf Jahren zu leiten. Nun freue sie sich darauf, einen nathlosen Überang zu gewährleisten.
Drei Zuwahlen und ein Abgang bei GV 2024
Doch nicht erst im nächsten Jahr, sondern auch schon an der nächsten Generalversammlung des Unternehmens, die am 4. September 2024 stattfindet, kommt es im Verwaltungsrat zum Stühlerücken: Patrick Aebischer, der seit 2016 als Verwaltungsrat von Logitech amtiert, tritt zurück. Das Unternehmen begründet dies damit, dass die Zahl der Verwaltungsratsposten begrenzt sei.
Gleichzeitig schlägt Logitech den Aktionären die Zuwahl von Donald Allan und Owen Mahoney vor. Bei Donald Allan handelt es sich um den Präsidenten und CEO von Stanley Black & Decker, Owen Mahoney ist laut den Angaben ehemaliger Präsident, Geschäftsführer und Representative Director von Nexon.
Ausserdem soll auch die Firmenchefin Hanneke Faber in dem Gremium Einsitz erhalten. «Sie hat in den letzten sieben Monaten einen sehr erfolgreichen Start als CEO hingelegt, die Führungsposition des Unternehmens gestärkt und die künftige strategische Ausrichtung von Logitech für Wachstum und Innovation festgelegt», wird Becker in dem Communiqué zitiert.
(AWP)