Die Anteilsscheine von Lindt & Sprüngli stehen auch am Donnerstagsmorgen unter Druck. Die Namensaktie fällt 0,7 Prozent auf 113'600 Franken, der Partizipationsschein (PS) verliert 0,6 Prozent und notiert bei 11'820 Franken. Schon am Mittwoch wurden Lindt & Sprüngli verkauft, die Valoren fielen über 3 Prozent.
Damit haben sich die Kurzgewinne, die unmittelbar auf die guten Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 folgten, zu einem grossen Teil aufgelöst. Anfang Woche hatte der Schokoladenhersteller ein höheres operatives Ergebnis, eine höhere operative Marge sowie einen gestiegenen Reingewinn vermeldet. Auch der Cashflow hat zugenommen. Ausserdem wird die Dividende um 7,1 Prozent erhöht.
Mit den Zahlen hat das Traditionsunternehmen aus Kilchberg (ZH) die Analystenerwartungen übertroffen. Doch die Experten bleiben zurückhaltend. Die zuständige Analystin der US-Bank JP Morgan erhöht zwar die Kursziele für auf 9'700 (zuvor: 9'500) Franken für den Partizipationsschein und auf 97'000 (zuvor: 95'000) Franken, liegt damit aber nach wie vor unter den aktuellen Kursen. Entsprechend sieht er die Valoren auf Zwölf-Monats-Sicht fallen. Zudem belässt er die Einstufung auf «Underweight».
Zur Begründung heisst es: Insgesamt zeige sich das Unternehmen zuversichtlich, die höhere Inflation bei den Inputkosten zu kompensieren. Es gehe jedoch davon aus, dass sich die Volumina im laufenden Geschäftsjahr verschlechtern werden. Und dies stimme mit den Befürchtungen überein, dass sich die Nachfrage wahrscheinlich abschwächen werde, schreibt die Analystin.
Ähnlich äussert sich die Expertin der Privatbank Berenberg. Sie sieht den PS bei 10'580 Franken und die Namenaktie bei 105'800 Franken. Diese Kursziele liegen wiederum unter der gegenwärtigen Notierung, womit mittelfristig fallende Notierungen in Aussicht stehen. Berenberg stuft Lindt & Sprüngli zudem nach wie vor mit «Hold» ein.
Das Management habe sich mit Blick nach vorne sehr optimistisch gezeigt, sagt die Berenberg-Analystin. Angesichts verschiedener Sondereinflüsse im Vorjahr erachtet sie die Ziele für die weitere Margenexpansion als recht ambitioniert.
Lindt & Sprüngli möchte die operative Gewinnmarge mittelfristig um 20 bis 40 Basispunkte pro Jahr steigern. An dieser Guidance halte Lindt & Sprüngli «ungeachtet des Kakaopreises» fest, sagte CEO Adalbert Lechner im cash-Interview am Dienstag. «Das haben wir angekündigt, und wir werden alles tun, damit wir diese Vorgabe einlösen können.»
(Mit Agenturmaterial)