Die Wirtschaft in der Eurozone entwickelt sich nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde nicht so gut wie erwartet. «Die neuesten Daten deuten auf ein schleppendes Wachstum hin», sagte die Französin am Donnerstag nach dem Zinsbeschluss des EZB-Rats in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. So hätten die Haushalte weniger konsumiert als angenommen. «Die Unternehmen weiten ihre Investitionen nur langsam aus, während die Investitionen in Wohnimmobilien weiter sinken.»

Unter dem Strich deute dies darauf hin, dass die Wirtschaftsaktivität etwas schwächer ausgefallen sei als erwartet, sagte die EZB-Präsidentin. Allerdings dürfte sich die Konjunktur nach und nach bessern. So könnten die Exporte von einer weltweit anziehenden Nachfrage profitieren.

Zuletzt mehrten sich die Anzeichen für eine Eintrübung der Konjunktur im Euroraum: So signalisierte mit dem Einkaufsmanagerindex von S&P Global ein wichtiger Frühindikator eine Talfahrt. Als Alarmzeichen gilt dabei, dass es mit der Wirtschaftskraft in allen drei grossen Volkswirtschaften - also Deutschland, Frankreich und Italien - gleichzeitig bergab ging. Deutschland steckt bereits in einer Wirtschaftskrise und macht 2024 wohl das zweite Rezessionsjahr in Folge durch, wenn die Bundesregierung mit ihrer Projektion richtig liegt.

(Reuters)