Das Transport- und Logistikunternehmen Kühne+Nagel publiziert am Dienstag, 4. März, seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2024. In einem Umfeld volatiler Frachtraten und veränderter Marktbedingungen zeigt der Konzern ein gemischtes Bild.
Starke Umsätze und schwächelnde Gewinne
Analysten rechnen mit einem Nettoumsatz von 24,239 Milliarden Franken, was einem moderaten Plus von rund 1,6 Prozent im Vergleich zu 23,849 Milliarden Franken im Vorjahr entspricht. Gleichzeitig wird ein deutlicher Rückgang des Reingewinns prognostiziert: Während 2023 noch 1,464 Millionen Franken erzielt wurden, erwarten Experten für 2024 ein Ergebnis von rund 1,225 Millionen Franken.
Die Konversionsrate beschreibt das Verhältnis von EBIT zum sogenannten Rohertrag und ist für das Management eine wichtige Kenngrösse. Analysten erwarten hier für 2024 auf das Gesamtjahr gesehen einen klaren Rückgang. Mittelfristig peilt das Unternehmen im Rahmen der «Roadmap 2026»-Strategie Konversionsraten von 25 bis 30 Prozent an. Zur See und in der Luft soll die Rate gar bei über 40 Prozent zu liegen kommen.
Dividende muss gekürzt werden
Neben den Kernzahlen rückt auch die Dividendenpolitik in den Vordergrund. Während im Jahr 2023 pro Aktie noch 10,00 Franken ausgeschüttet wurden, erwartet man für 2024 eine Reduktion auf 7,42 Franken je Aktie. Grund dafür sind die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die das Unternehmen dazu zwingt, seine Ausschüttungsstrategie anzupassen, um langfristige finanzielle Stabilität zu gewährleisten.
Besonderes Augenmerk gilt den Auswirkungen der neuen US-Handelspolitik auf das Geschäft. Handelshemmnisse könnten dem Unternehmen potenziell Rückenwind verschaffen - vorausgesetzt, die Handelsvolumina bleiben stabil. Zudem wird spekuliert, dass Kühne+Nagel anlässlich des Kapitalmarkttages Ende März neue mittelfristige Ziele präsentieren könnte. Bereits im November kündigte der Konzern die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an der US-amerikanischen IMC Logistics an, um den Ausbau der intermodalen Inlandlogistik weiter voranzutreiben.
Experten sind geteilter Meinung
Das durchschnittliche Kursziel beträgt 230,29 Franken. Damit sehen Unternehmensanalysten das ein Kurspotenzial von knapp 7 Prozent. Während der Swiss Market Index im laufenden Jahr um rund 12 Prozent zugelegt hat, gehören die Aktien von Kühne+Nagel zu den schwächeren Blue Chips. Bereits letztes Jahr entwickelten sich die Titel unterdurchschnittlich.
Die geteilte Meinung der Experten zum Aktienkursverlauf erhöht die Unsicherheit weiter. Während fünf Experten bei den Kühne-Titel zum Kauf raten, sind acht mit einem Halten etwas vorsichtiger und sechs sprechen gar eine Verkaufsempfehlung aus. Die Kurszielspanne reicht von 260 Franken auf 178 Franken.
(cash/AWP)