Der Juli 2019 war erst wenige Tage alt, als die UBS eine Verkaufsempfehlung für die Sika-Aktie aussprach. Seither liess die grösste Schweizer Bank kaum eine Gelegenheit aus, um ihrer pessimistischen Haltung für den seit Jahren erfolgreichen Bauchemiespezialisten den nötigen Nachdruck zu verleihen. Kostete die Sika-Aktie im Juli 2019 noch um die 160 Franken, so waren es zuletzt fast 224 Franken.

Umso mehr überrascht, dass nun plötzlich alles anders sein soll. In einer Unternehmensstudie stuft die UBS die Aktie von "Sell" auf "Neutral" herauf. Angesichts der zuletzt starken Margenentwicklung glaubt der Studienautor nicht mehr, dass das Unternehmen an den eigenen Mittelfristzielen vorbeischrammt. Er nimmt seine Gewinnschätzungen zwar bloss um durchschnittlich 12 Prozent nach oben. Das 12-Monats-Kursziel erhöht der Autor allerdings um satte 100 Franken. Neuerdings gibt er dieses mit 235 (zuvor 135) Franken an.

Aktie in Reichweite zum Rekordhoch

Für ihn steht fest, dass der Bauchemiespezialist dank Renovationstrends wie etwa dem europäischen Green New Deal künftig eine höhere Eigenkapitalrendite erwirtschaften kann. Die Umsatz- und Gewinnerwartungen seiner Berufskollegen erachtet der UBS-Analyst hingegen als vernünftiger als auch schon.

Das Rekordhoch der Sika-Aktie geht auf Anfang November dieses Jahres zurück. Damals wurden in der Spitze gar Kurse von bis zu 248,60 Franken bezahlt.

Wie Erhebungen der Nachrichtenagentur AWP zeigen, raten von 20 Banken nicht weniger als deren 12 zum Kauf der Aktie. Nach der Heraufstufung durch die UBS hat nur noch eine Bank eine Verkaufsempfehlung ausstehend. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit knapp 250 Franken in unmittelbarer Nähe zum Rekordhoch vom November.

Nach einem pandemiebedingten Rücksetzer auf 125 Franken konnte die Sika-Aktie seit Mitte März kräftig Boden gutmachen. Mit einem Kursplus von 23 seit Jahresbeginn hält der Bauchemiespezialist momentan die Silber-Medaille unter den 20 Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI).