Sowohl der Hang Seng China Enterprises Index als auch der MSCI China Index sind seit den Tiefs Mitte Januar um mindestens 30 Prozent gestiegen. Das entspreche in etwa dem Tempo der Aufwärtsbewegung im Jahr 2015, der dem damaligen Markteinbruch vorausging, schrieben BofA-Strategen um Winnie Wu.

Nachdem der HSCEI im Mai 2015 ein Hoch erreicht hatte, stürzte er bis Februar des folgenden Jahres um fast 50% ab. Bislang hat das Börsenbarometer die damaligen Höhen nicht mehr erreicht.

«Es gibt einige grundlegende Ähnlichkeiten zwischen dem aktuellen Zyklus und dem vor zehn Jahren», schrieben die Strategen mit Blick auf den Konjunkturmassnahmen- und den geldpolitischen Zyklus. Eine Rally, die vom Anstieg der Bewertungsniveaus getrieben sei, könnte sich als verwundbar erweisen.

Mit Blick auf China dominiert in diesem Jahr bislang Optimismus. Enthusiasmus mit Blick auf das KI-Modell DeepSeek und Pekings Entschlossenheit, die Konjunktur anzukurbeln, haben die chinesischen Börsen aus ihrem Schattendasein befreit. Auch Zweifel an der wirtschaftlichen Führungsrolle der USA haben dazu geführt, dass wieder mehr internationale Investoren Aktien aus dem Reich der Mitte ins Portfolio nehmen.

Von einer Investorenreise nach Schanghai berichteten die Strategen, dass Langzeit-Investoren auf dem chinesischen Festland inzwischen nervös seien. Hintergrund seien mangelnde Fortschritte mit Blick auf Beschäftigung, Deflation, Kreditnachfrage und geopolitische Spannungen. Einige Investoren konstatierten auch die Entstehung von Blasen in manchen Technologiebereichen, so BofA.

Der HSCEI-Index schloss am Mittwoch 0,2 Prozent leichter. Zuvor hatte er drei Sitzungen in Folge zugelegt, zweimal davon um rund 2,8 Prozent. Gegenüber dem Jahreswechsel hat er rund 26 Prozent zugelegt. Der MSCI China Index kam 24 Prozent voran.

(Bloomberg)