Letzteres trifft den Nagel denn auf den Kopf: Beide Banken mussten Titel zu je 9,20 Franken aus nicht ausgeübten Bezugsrechten übernehmen und wurden so quasi über Nacht zu AMS-Aktionären wider Willen. Und obwohl sich die AMS-Aktie zuletzt etwas von ihren langjährigen Tiefstkursen nach oben lösen konnte, trennt sie noch immer einen halben Franken vom Einstandspreis von UBS und HSBC.
Ursprünglich gingen Beobachter davon aus, dass sich die beiden Grossbanken den Titeln möglichst rasch wieder entledigen und diese über ein beschleunigtes Buchbildungsverfahren bei neuen Investoren unterbringen. Für gewöhnlich geht das nicht ohne einen Abschlag gegenüber den letztbezahlten Kursen.
Undurchsichtige Rolle der Credit Suisse
Dass sich UBS und HSBC zu einer Aktionärsgruppe zusammenschliessen, lässt dieselben Beobachter nun vermuten, dass sich die Grossbanken möglicherweise auf ein länger als gedachtes Engagement bei AMS einstellen.
Substanziell ist auch die Credit Suisse am Sensorenhersteller beteiligt. Wie einer Offenlegungsmeldung entnommen werden kann, hält die kleinere der beiden Schweizer Grossbanken Erwerbspositionen in Höhe von 12,47 Prozent der Stimmen, davon 8,3 Prozent in Form von Aktien.
Gleichzeitig hält sie Veräusserungspositionen in Höhe von 1,19 Prozent. Gemäss Offenlegungsmeldung liegt der Beteiligung eine Wertpapierleihe zugrunde. Beobachter schliessen nicht aus, dass die Credit Suisse sich AMS-Aktien geliehen hat, um diese auf eigene Rechnung oder für Kunden leerzuverkaufen. Das wiederum würde die Credit Suisse zu einer direkten Gegenspielerin der Aktionärsgruppe um UBS und HSBC machen (der cash Insider berichtete).
Mit einem Minus von fast 80 Prozent wird der AMS-Aktie die undankbare Rolle des diesjährigen Schlusslichts an der Schweizer Börse zuteil.