Die US-Wirtschaft hat zum Jahresausklang überraschend wenig Arbeitsplätze geschaffen. Im Dezember entstanden 199'000 neue Jobs auserhalb der Landwirtschaft, wie die Regierung am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Experten hingegen hatten mit 400.'00 gerechnet, nach einem Plus von revidiert 249'000 Stellen im November.

Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote fiel zugleich auf 3,9 von 4,2 Prozent und somit stärker als von Experten erwartet. Der Arbeitsmarkt schwächelt damit und ist weiter nur langsam auf dem Weg der Besserung nach dem massiven Einbruch zu Beginn der Pandemie-Krise in den USA im Frühjahr 2020.

Die US-Notenbank um Fed-Chef Jerome Powell hat Mitte Dezember angesichts der gestiegenen Inflation eine zügige Abkehr vom Krisenmodus beschlossen. Zugleich signalisierten die Währungshüter für 2022 im Mittel drei Zinserhöhungen. Die monatlichen Konjunkturspritzen sollen bis März komplett eingestellt werden - ab Mitte Januar wird das Abbautempo bei den Wertpapierkäufen dazu auf 30 Milliarden Dollar monatlich verdoppelt.

Die enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten machen die Anleger derweil nervös. Sie trennten sich am Freitag unter anderem von US-Staatsanleihen und trieben die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Neuneinhalb-Monats-Hoch von plus 1,762 Prozent. Am Aktienmarkt nahm der Verkaufsdruck zu. Dax und EuroStoxx50 bauten ihre Verluste aus und büssten jeweils ein knappes Prozent auf 15'900 beziehungsweise 4290 Punkte aus. Der Swiss Market bleibt unverändert.

(Reuters)