Der Umsatz fiel gegenüber dem Vorjahr um rund 16 Prozent auf rund 630 Millionen Franken, wie der Kabelmaschinenhersteller am Dienstag mitteilte. Damals hatte die Akquisition von Schleuniger noch zu einem Umsatzsprung beigetragen.
Im gleichen Rahmen gingen die Aufträge zurück: Den Bestellungseingang beziffert Komax auf 577,2 Millionen Franken, was einer Abnahme von ebenfalls rund 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Aktien steigen
Anleger reagieren positiv und der Aktienkurs schnellt um über 8 Prozent in die Höhe. Damit ergibt sich ein Kursplus von 17 Prozent seit Anfang des Jahres.
Analysten äussern sich mehrheitlich positiv. Die Bank Vontobel schreibt: «Der Auftragseingang für das GJ24 ist etwas besser als erwartet. Damit bestätigt sich die Annahme, dass das Schlimmste des derzeitigen anhaltenden Abschwungs vorüber ist.» Sie begrüssen es, dass Komax die Korrektur genutzt habe, um seine Präsenz und sein Angebot anzupassen. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) wertet die Stabilisierung ebenfalls als positiv, ist jedoch etwas zurückhaltender: «Es gibt zwar wahrscheinlich keinen Grund mehr für deutlich tiefere Kurse, aber für nachhaltig höhere Kurse sehen wir eine ausgeprägtere Gewinnerholung als unerlässlich an.»
Verbesserung im zweiten Semester
Die Kunden der Komax Gruppe hätten sich im Jahr 2024 aufgrund von Überkapazitäten in der Automobilindustrie und globalen Unsicherheiten vor allem in Europa und Asien zurückhaltend gezeigt, hiess es. In der zweiten Jahreshälfte sei aber eine leichte Verbesserung der Situation spürbar gewesen.
So lag der Bestellungseingang in der zweiten Jahreshälfte um 14 Prozent höher als im ersten Halbjahr. Die Book-to-Bill-Ratio lag in diesem Zeitraum bei rund 1,0.
Der Anstieg der Bestellungen sei in allen Regionen etwa gleich stark gewesen, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. «Kein Markt stach besonders hervor.»
Hosver im Umsatz erfasst
Im zweiten Halbjahr habe zudem die per Anfang Juli mehrheitlich übernommene chinesische Hosver einen Umsatzbeitrag von gut 10 Millionen Franken beigesteuert, so der Sprecher weiter. Der chinesische Spezialist für die Verarbeitung von Hochvoltkabeln beliefert unter anderem den Elektroautobauer BYD.
Zum Betriebsgewinn EBIT machte das Unternehmen keine konkreten Angaben. Man erwarte aber trotz des Umsatzeinbruchs und Restrukturierungskosten von rund 10 Millionen Franken weiterhin einen leicht positiven Wert, hiess es.
Erwartungen übertroffen
Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten im AWP-Konsens sowohl beim Umsatz als auch beim Auftragseingang klar übertroffen. Auch die eigenen Erwartungen übertraf das Unternehmen beim Umsatz: Dort hatte es ein Minus von 20 Prozent vorausgesagt.
Den detaillierten Jahresabschluss 2024 wird die Komax Gruppe, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert, am 11. März vorlegen.
(AWP)