Analysten hatten im Mittel mit einer Rate von 1,2 Prozent gerechnet. Im Mai hatte die Rate noch 1,4 Prozent betragen.

Spürbar gestiegen ist die sogenannte Kerninflation, die den grundlegenden Preistrend besser wiedergeben soll als die Gesamtrate. Die Kernrate klammert Energie sowie Lebens- und Genussmittel aus, weil deren Preisentwicklung oftmals stärker schwankt. Im Juni stieg sie im Währungsraum um 0,2 Prozentpunkte auf 1,1 Prozent. Analysten hatten einen Zuwachs auf lediglich 1,0 Prozent erwartet.

Mieten treiben Preise hoch

Stärker war der Preisauftrieb im Juni mit 1,6 Prozent bei Dienstleistungen, zu denen auch die Wohnungsmieten zählen. Industriegüter verteuerten sich mit 0,4 Prozent ebenfalls etwas deutlicher als im Vormonat. Schwächer stiegen dagegen die Energiepreise sowie die Preise für Lebens- und Genussmittel.

Die Inflationsentwicklung ist wichtig für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Inflation liegt seit langem unter dem Zielwert der EZB von knapp zwei Prozent. In dieser Woche hatte sich EZB-Chef Mario Draghi aber zuversichtlich gezeigt, dass der Zielwert in absehbarer Zeit wieder erreicht wird. Dies war als Hinweis auf eine weniger lockere Geldpolitik verstanden worden. Zudem legt die Notenbank wert darauf, dass der Preisauftrieb "nachhaltig" steigt. Die höhere Kerninflation dürfte ihr deshalb gelegen kommen.

(AWP)